So sieht die gefährliche Einmündung ohne Hinweis aus (links), so könnte sie nach dem Willen der Anwohner der Ifflinger Straße beschildert werden. Vor der Verkehrsschau am Mittwoch haben sie das Verhalten der Autofahrer beobachtet. Foto: Anwohner Foto: Schwarzwälder-Bote

Anwohner der Ifflinger Straße haben vor der nächsten Verkehrsschau Situation an der Einmündung überprüft

Niedereschach. Am 16. Juli findet in Niedereschach wieder eine Verkehrsschau statt, unter anderem zur Situation in der Ifflinger Straße (wir berichteten). Nachdem vom Landratsamt während der Umleitungszeit Hinweisschilder an den schwer erkennbaren Einmündungen angeordnet worden waren, haben die Anwohner das als Testlauf benutzt, das Verhalten der Autofahrer beobachtet und auch die Geschwindigkeiten gemessen.

Während an einer unveränderten Einmündung noch 44 Prozent der Autos schneller als 40 Stundenkilometer fuhren, waren es an den beschilderten Kreuzungen 18 beziehungsweise null Prozent. "Am Anfang war es sogar übertrieben, wie die Autos gebremst und wieder beschleunigt haben, aber inzwischen hat sich das eingespielt. Auf jeden Fall ist eine wesentliche Verbesserung eingetreten, seit die Autofahrer überhaupt erkennen, dass gleich eine Straße einmündet", erläutert Anwohner Edelbert Hauser.

"Eine einfachere und billigere Lösung kann es eigentlich nicht geben", ergänzt Marita Dalfovo, "wir können uns aber auch bauliche Maßnahmen vorstellen, und das wird dann viel teurer". Nach Ansicht der Unterzeichner des offenen Briefs ans das Straßenverkehrsamt und Bürgermeister Martin Ragg droht auch kein Schilderwald, wie von Hauptamtsleiter Maier befürchtet. "Ich kenne in Niedereschach keine weiteren Einmündungen mit den gleichen Problemen, also eine Straße von acht Meter Breite ohne Geschwindigkeitsbeschränkung, die auf eine von vier Meter Breite trifft. Und auch ein Zurückschneiden der viel zitierten Hecken löst das Problem nicht, denn die Erfahrung zeigt, dass auf einer übersichtlichen Straße noch viel schneller gefahren wird. Das weiß man sicher auch auf dem Rathaus", vermutet Bruno Willmann.

Enttäuschend findet Erhard Gräßlin das Verhalten einiger Mitbürgern, wie das folgende Erlebnis zeigt: "In der Mariusstraße, einer Sackgasse, erklärt ein Frau, dass sie es übertrieben findet, wenn überall die kleinen Straßen gleichberechtigt sind. Als aber ein Auto einbiegt, springt sie plötzlich auf. Wild gestikulierend und laut rufend rennt sie zu ihren Enkeln, die auf der Straße spielen. Also überall rasen wollen, nur nicht vor der eigenen Haustür, das geht gar nicht, würde unsere Kanzlerin dazu sagen."

Auf Unverständnis trifft auch die Haltung der Gemeinde bezüglich der Verkehrsschau. Während früher die betroffenen Bürger eingeladen waren und es in anderen Gemeinden auch jetzt so üblich ist, wird die Verkehrsschau von der Gemeinde Niedereschach als interne Behördenbesprechung durchgeführt. "So können wir unsere Erfahrungen gar nicht einbringen", meint Olga Kartapolow.

Positiv sieht es dagegen Fabian Fritschi: "Wahrscheinlich war unsere Vorarbeit so überzeugend, dass sie uns gar nicht brauchen."