Alwin Rist fühlt sich durch Projekt in der Stadt am Neckar bestätigt

Niedereschach (alb). Dass die Bürgerenergie Niedereschach (BEN) mit ihrer Holzhackschnitzel-Anlage und dem damit verbundenen Nahwärmekonzept richtig liegt, das zeigt sich nun auch an einem Beispiel aus Oberndorf.In der Stadt am Neckar, so der Vorstandsvorsitzende der BEN, Alwin Rist, werde derzeit an der Schule eine Hackschnitzelanlage gebaut. Das Interessante dabei: Direkt unter dem Schulhof wird dort aktuell ein "Bunker" für 150 Kubikmeter Holzhackschnitzel gebaut. Daneben wird ein Heizraum für den Brenner gebaut – alles unterirdisch. Der Edelstahlschornstein schließlich wird direkt neben Klassenzimmern erbaut.

In Niedereschach ist geplant, die Anlage hinter der Schule zu bauen, ein Standort, der nicht allen gefällt. Oberndorf musste für die Maßnahmen kein Geld bereit stellen, denn die ausführende Firma macht dies alles selbst und finanziert die Maßnahme aus dem Gewinn durch den Betrieb der Anlage. Erst wenn der Vertrag mit der ausführenden Firma abgelaufen ist, fallen Betrieb und Gewinn automatisch an die Stadt.

In Niedereschach ist die BEN jedoch nicht gewinnorientiert und es kommt hinzu, dass die Mitglieder der Genossenschaft, also die beteiligten Bürger, selbst bestimmen können, was gemacht wird und wie hoch der Wärmelieferpreis, der für die BEN ein Selbstkostenpreis sein wird, ausfällt.

Genau das, so Alwin Rist, mache auch den Reiz der geplanten Anlage in Niedereschach aus: Unabhängigkeit vom "Preisdiktat" der Großkonzerne. Hinzu komme die Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung vor Ort.

Was hier in Niedereschach derzeit auf ehrenamtlicher Basis aufgebaut und geleistet wird, ist vorbildlich, so Bürgermeister Martin Ragg, gleichzeitig auf eine derzeit im Niedereschacher Rathaus zu sehende Wanderausstellung über Bio-Energie und nachwachsende Rohstoffe verweisend.

Wenn es knackig kalt ist, wird in Oberndorf einmal pro Woche ein Lastzug mit dem Heizmaterial anrücken, um den Bunker wieder aufzufüllen, so Rist. In Niedereschach werden es, wenn die Anlage steht, im Durchschnitt 0,8 Lastzüge pro Tag sein. Also nicht einmal ein Zug pro Tag. Berücksichtigt man dabei noch den Wegfall der Heizölfahrzeuge, die bislang die über 150 künftigen Anschlussnehmer das ganze Jahr über angefahren haben, dann falle die Verkehrsbelastung durch den Bau der Holzhackschnitzelanlage kaum ins Gewicht, meint Rist.