Antrag erst nach geschaffenen Tatsachen eingereicht / Schabenhauser Räte lehnen Gesuch empört ab

Von Albert Bantle

Niedereschach-Schabenhausen. Angesichts bereits geschaffener Tatsachen, stieß ein dem Ortschaftsrat Schabenhausen am Dienstagabend von der Verwaltung als Tischvorlage vorgelegtes Baugesuch eines Schabenhausener Bürgers bei den Räten auf keinerlei Verständnis.

Entsprechend wurde das Baugesuch übereinstimmend abgelehnt.

Der Antragsteller beantragte in dem Baugesuch die Schaffung von Wohnraum über der Garage mit Gaupen, die Anbringung eines Vordachs am Südgiebel für Solarthermie und die Herstellung eines Bewegungsplatzes für Pferde auf seinem Grundstück.

Das Bauvorhaben war am 20. April vom Gemeinderat an den Ortschaftsrat zur Vorberatung verwiesen worden.

Nicht verstanden wurde von den Räten schon die Begründung von Bürgermeister Martin Ragg, wonach eine Tischvorlage etwas Kurzfristiges sei, was nicht mehr mit den Sitzungsunterlagen versendet werden konnte, zumal das Bauvorhaben bis auf die Anbringung der "Solargeschichte" bereits so gut wie fertig gestellt sei, wie Ortsvorsteher Alfred Irion und Ortschaftsrat Lothar Franke betonten.

Franke machte auch deutlich, dass er kein Freund davon sei, das man erst was baut und im Nachhinein das Baugesuch eingereicht wird, in der Annahme, es könne ja ohnehin nicht viel passieren. Und die 50 Euro Strafe vom Landratsamt, die drücke man "mit links" weg.

Franke wie auch Irion erinnerten auch daran, dass es vor Jahren, als der Schuppen gebaut wurde, auf dem jetzt dieser neue Wohnraum geschaffen werden soll, schon genauso auf dieselbe Art und Weise gelaufen sei und der sei bis dato lediglich als Abstellraum deklariert worden.

Obwohl er den Unmut im Gremium verstehe, so stellte Bürgermeister Martin Ragg klar, sei es so, dass bei einem derartigen Baugesuch der Gemeinderat wie auch der Ortschaftsrat lediglich nur eine der vielen Instanzen seien, die angehört werden.

Die Entscheidung liege letztlich beim Landratsamt als zuständiger Baubehörde. Was Franke wiederum ziemlich aufregte, vor allem, weil der Bürgermeister auch hatte anklingen lassen, dass der Gemeinderat auch anders als der Ortschaftsrat entscheiden könne und sicherlich auch werde.

"Dann haben wir hier ja auch nichts zu entscheiden, dann kann man uns das Baugesuch ja auch lediglich zur Kenntnisnahme vorlegen", zürnte der ehemalige Ortsvorsteher.

Alfred Irion stellte auch in den Raum, dass im betroffenen Gewann bereits ein Bewegungsplatz, der definitiv ungenutzt sei, bestehe: Darum sei es für ihn nicht verständlich, warum jetzt noch ein zweiter Bewegungsplatz hinzukommen soll. Dazu komme noch die Tallage mit Stauwasser.

"Warum kann man sich da nicht mit dem Nachbarn einigen und den bereits bestehenden Bewegungsplatz gemeinsam nutzen?", so Irion. "So lassen wir nicht mit uns umgehen", lautete der Tenor aus den Reihen der Ortschaftsräte, weshalb die Abstimmung auch ein eindeutiges Ergebnis ergab: "Einstimmiger Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, das Einvernehmen zu diesem Baugesuch nicht zu erteilen".