Der Weltenbummler Schuler hat schon viel gesehen. In diesem Jahr war er mit dem Fahrrad in Vietnam unterwegs. Foto: Schuler Foto: Schwarzwälder-Bote

Niederschacher André Schuler bereist Vietnam / In zwei Monaten legt er 2700 Kilometer zurück

Von Albert Bantle

Niedereschach. Den Niedereschacher André Schuler hat das "Fernweh" schon in viele Länder geführt. Und Jahr für Jahr ist es spannend zu erleben, wie er beim "Forum Niedereschach" über seine Reisen berichtet. In diesem Jahr ist es am 20. November wieder soweit.

Der Weltenbummler Schuler hat schon viel gesehen: Alaska, Südamerika mit Chile und Feuerland, Kuba, Nepal, Australien und Neuseeland und zuletzt Südafrika sind nur einige der Regionen, die er bereits mit dem Motorrad, zumeist jedoch, man höre und staune, mit dem Fahrrad bereist hat. "Gerade mit dem Fahrrad besteht die Möglichkeit, das urtypische Leben in diesen fernen Ländern kennen zu lernen und mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen", sagt Schuler. Und so ging seine diesjährige Fernreise in ein Land, das er bisher nur vom Hörensagen kannte: nach Vietnam. Über insgesamt 2700 Kilometer und zwei Monate strampelte sich Schuler auf seinem Drahtesel ab.

Doch zuerst ging es mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Hanoi. Eigentlich hatte er geplant, von dort mit dem Fahrrad nach Sa Pa nahe der chinesischen Grenze zu fahren, doch die Strecke über Gebirgszüge von knapp über 3000 Metern war wegen Schnees nicht passierbar. So fuhr er die erste Etappe mit dem Zug.

In Sa Pa, so Schuler, hätten sich seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Im Hotel habe er dermaßen gefroren, dass er sich mit Wollmütze und Fleece-Jacke ins Bett gelegt habe. Zurück in Hanoi führte ein weiterer Tagestrip in die Halong-Bucht, ebenfalls mit dem Zug. Dann endlich startete er von Hanoi mit dem Rad entlang der Nationalstraße in Richtung Süden nach Ninh Binh und fuhr von dort auf dem "Ho-Chi-Minh-Hi -ghway" in Tagesetappen von 70 bis 90 Kilometern durch das Hinterland. Das Wetter gestaltete sich auch da noch recht ungemütlich und schlug erst um, als er den Wolkenpass, die natürliche Grenze zwischen Nord und Südvietnam, überquerte.

Weiter führte die Tour nach Dong Hoi an der Küste mit Besichtigung der unterirdischen Vietkong-Tunnel und zur alten Kaiserstadt Hue. Da Nang und Hoi An, eine alte, faszinierende Hafenstadt, waren weitere Stationen, um dann wieder durchs Hinterland zu radeln, an einem Tag, daran erinnert sich Schuler bestens, 120 Kilometer, fast nur bergauf.

Dies habe vielleicht auch dazu geführt, dass er von Fieber, Hitzewallungen und Erbrechen geplagt wurde. Zwischenzeitlich entschied er sich, mit einem Minibus weiterzufahren. Keine wirklich gute Entscheidung, wie er im Nachhinein feststellen musste: 20 Leute saßen in dem Kleinbus mit neun Sitzen und ein Fahrer, der wohl den Weltrekord im "Red-Bull-Trinken" brechen wollte. Und mit einer Fahrweise, die Schuler deutlich machte, was der Spruch "Red Bull verleiht Flügel" bedeutet.

In Da Lat konnte sich Schuler dann regenerieren und in einer letzten Kraftanstrengung ging es dann, natürlich wieder mit dem Rad, ins Mekongdelta und nach Saigon, von wo er per Flugzeug seine Heimreise zurück nach Deutschland antrat.

Über den abenteuerlichen Verlauf seiner zweimonatigen Vietnam-Reise berichtet André Schuler in der Vortragsreihe des Forum Niedereschach, "Niedereschacher in der Welt – die etwas andere Art zu reisen", in Wort und Bild. Die Veranstaltung findet am Freitag, 20. November, im Katharinensaal unter der katholischen Kirche statt. Der Eintritt ist kostenlos.