Ortschaftsrat: In Kappel wird über die Zukunft der geplanten Gastronomie samt Mühlenklause diskutiert

Die Alte Säge sowie die Zukunft der Mühlenklause standen im Mittelpunkt des Kappeler Ortschaftsrates.

Niedereschach-Kappel. Beide Themen sind in Kappel gewissermaßen hoch emotional verankert. Da rieben sich bestimmt etliche und vor allem Ortsvorsteher Werner Reich verwundert die Augen. Wo sonst entweder gähnende Leere herrscht oder mal vier oder fünf Bürger einer Ortschaftsratsitzung beiwohnen, herrschte diesmal Gedränge. Viele Bürger interessiert es brennend, wie es mit dem Umbau der alten Säge voran geht und was letztendlich daraus wird. Es geht um das Traditionsgebäude Kappels, die alte Mühlenklause. Diese ist vom Niedereschacher Bauunternehmen Werner erworben worden und soll in das Bewirtschaftungskonzept der Säge eingebunden werden. Als die "Seele" und Bauherrin der alten Säge und jetzt auch für die Mühlenklause war Tajana Werner anwesend. Man befinde sich im Endspurt, da die Eröffnung des Restaurantbetriebes im Juni erfolgen soll, ließ sie wissen. Einwände gab es wenig. Bürger im Saal lobten das Engagement, da ein attraktiver Gaststättenbetrieb entstehen soll.

Ein einzig negativer Touch kam von einem Bürger, der sich am Herrschaftswald ein Haus gekauft hat und nun durch den Restaurantbetrieb Einschränkungen und auch eine Wertminderung seines Anwesens befürchtet. Montag bis Samstag der Baulärm, den habe er bis jetzt verkraften müssen, und er befürchte nun, dass der Biergarten, die gesamte Woche geöffnet, erheblich zu einer Beeinträchtigung der Wohnqualität führen könnte.

Mit der ganzen Situation sei er nicht glücklich. Auf der anderen Seite verlasse er sich aber auch gerne auf die Zusagen des Bauherrn, dass sich gemäß den gesetzlichen Vorgaben die Belästigungen durch den Restaurationsbetrieb im Rahmen halten, und er dann gerne der erste sei, der drüben im Biergarten seine Bierchen genieße.

Was die Zukunft der Mühlenklause betreffe, so gebe es momentan noch keine konkreten Pläne, fuhr Tajana Werner fort. Eine Überlegung gehe allerdings in Richtung eines Beherbergungsbetriebes, da man in Niedereschach bekanntlich bei weitem nicht genügend Übernachtungskapazitäten habe.

Wenn es also mit der alten Säge gut funktioniere, wäre es denkbar, dass dort noch weitere Gästezimmer eingerichtet werden, aber kein zusätzlicher Restaurantbetrieb. Personalwohnungen- oder Zimmer für den Restaurationsbetrieb in der Säge seien denkbar. Eventuell soll es eine kleine Wellnessabteilung geben, das seien aber bislang nur Gedankenspiele.

Abschließend wies auch Bürgermeister Martin Ragg daraufhin, dass dies alles noch planungsrechtlich durchgeboxt werden müsse, was in Deutschland ja immer schwieriger und komplizierter werde. Ein Prozess, der sich nicht mehr über Monate, sondern Jahre hinziehe, weshalb man eben die Planungen rechtzeitig in die Wege leiten müsse.

Nach dem Tod von Ulrich Zimmermann im Jahr 2001 führte Sohn Patrick gemeinsam mit seiner Mutter Lisa und Schwester Stefanie den Gastronomiebetrieb weiter, bis die Mühlenklause am 1. August 2011 ihre Pforten schloss.