Vortrag: Zwei Monate lang mit dem Fahrrad durch Vietnam

Von Albert Bantle

Niedereschach. Wenn der Niedereschacher André Schuler im Rahmen der Vortragsreihe des Forum Niedereschach von seien Weltreisen berichtet, platzt der Katharinensaal regelmäßig aus allen Nähten. Und stets ist der Erlös des Abend für einen wohltätigen Zweck.

Beim jüngsten Vortrag kam dabei die Katharinenhöhe in Schönwald zum Zuge. "Einmal Vietnam von Nord nach Süd mit dem Fahrrad in zwei Monaten und über 2700 Kilometer", darüber berichtete der Weltenbummler in dem voll besetztem Katharinensaal. Alle lauschten gespannt dem Vortrag über eine Tour von den schneebedeckten Dreitausendern an der chinesischen Grenze bis hinunter ins schwülheiße Mekong-Delta entlang des "Ho-Chi-Minh-Highway".

Es wurde immer wieder herzhaft im Saal gelacht, als er zum Beispiel den "Ao Dai", die traditionelle Kleidung der Vietnamesinnen beschrieb. "Das langärmlige Gewand schmeichelt der Figur, ohne jedoch Genaueres erkennen zu lassen", so die landestypische Beschreibung. "Ich hab’s aber trotzdem ganz genau erkannt", so Schuler.

In seinem Vortrag beschrieb er die Eindrücke in der Drei-Millionen-Stadt Hanoi, des Weltnaturerbes der Halong-Bucht mit seinen Höhe-, aber auch die Tiefpunkten seiner zweimonatigen Tortur. Seine Tagesetappen waren manchmal länger als 100 Kilometer und das in einem wildfremden Land. Er musste immer wieder nach dem Weg fragen und nach einer üblen Durchfallerkrankung mit Fieberanfällen einen Aufenthalt in einem Hotel einlegen.

Er berichtet von den noch spürbaren Hinterlassenschaften des Vietnam-Krieges, von den Tunnelsystemen wie in "Cu Chi": 200 Kilometer von Hand gegrabene unterirdische Gänge und Kammern, über die auf dem Höhepunkt des Krieges von den Amerikanern jeden Monat über 200 000 Granaten und Bomben abgeworfen wurden.

Seine Reise endet schließlich im Mekong-Delta, wo er in Saigon sein Fahrrad wieder in den Transport-Karton verpackte.

Eine große Überraschung: Bei dem Vortrag waren fast 2000 Euro an Spenden zusammengekommen, der Restbetrag wurde vom Forum aus dem Getränkeverkauf aufgerundet. Diese stolze Spendensumme überreichte er zusammen mit Vertreterinnen des Forum in Form eines symbolischen Schecks an den Kinderarzt Martin Aichele zugunsten der krebskranken Kinder der Rehaklinik Katharinenhöhe.