Die Angebote in Neuweiler scheinen eingeschlagen zu haben. 1879 wird vom
Die Angebote in Neuweiler scheinen eingeschlagen zu haben. 1879 wird vom Frühjahrsmarkt berichtet, dass trotz schlechten Wetters bei gutem Besuch vom regen Viehmarkt "viele mit schönen Summen" nach Hause gegangen seien. Auch die Krämer seien zufrieden gewesen. Viele Hafner hätten ihre Fuhrwerke "um vieles leichter gemacht". Der Herbstmarkt wurde 1874 des Wetters wegen vom November auf den Oktober-Donnerstag nach Kirchweih vorgezogen. Der Sommermarkt besteht seit 1907. Den Weihnachtsmarkt als vierten gibt es in Neuweiler jeweils am Samstag vor dem ersten Advent seit 1994.
Neuweiler. Am Donnerstag ist es wieder so weit: Neuweiler lädt von morgens bis gegen 13 Uhr zum Frühjahrsmarkt in der Ortsmitte ein. Begonnen hat die Tradition der Krämermärkte – früher verbunden mit einem Vieh- und Flachsmarkt – in der Waldgemeinde am 12. November 1868 mit dem ersten Herbstmarkt, der im nächsten Jahr auf 150-jährige Tradition zurückgeht.
Dies belegt ein jetzt ausgewerteter Marktbericht aus dem Calwer Wochenblatt vom 24. März 1869, der die Frage, ob 1868 oder schon ein Jahr früher gestartet wurde, eindeutig klärt.
Erstmals hatte demnach das "Freiluftkaufhaus" in Neuweiler am 12. November 1868 geöffnet. Im Gesellschafter – der heutigen Nagolder Ausgabe des Schwarzwälder Boten – war unter dem 28. Mai 1867 veröffentlicht, dass die Gemeinde um die Erlaubnis nachgesucht habe, "zwei jährliche Vieh- und Krämermärkte, je am 7. März und 12. November abhalten und mit dem letzteren Markte auch einen Flachsmarkt verknüpfen zu dürfen."
Viele Besucher
Für Einwendungen wurde in der Veröffentlichung eine Frist von 20 Tagen beim Calwer Oberamt eingeräumt. Ob solche eingingen, ist nicht bekannt.
Aber es dauerte offensichtlich eine ganze Zeit, bis die zuständigen königlichen Ämter ihre Entscheidung getroffen hatten. So berichtet das Calwer Wochenblatt am 24. März 1869 aus Neuweiler und belegt damit den Start: "Trotz der schlechten Witterung des 8. März d. J., als dem Tage unseres zweiten Marktes, ist dieser doch sehr zahlreich besucht gewesen sowohl von Käufern als Verkäufern aller Art."
Zum Herbstmarkt 1868 wurde vom "Gemeinderath" mit einer Anzeige am 27. Oktober 1868 über das Calwer Wochenblatt eingeladen. In dieser ist festgehalten, dass die heute etwa einem Regierungspräsidium entsprechende Königliche Kreisregierung, die damals in Reutlingen saß, die Erlaubnis zu den beantragten Terminen erteilt hat. "Die Herren Ortsvorsteher werden gebeten, solches in ihren Gemeinden auf geeignete Weise gefälligst kund zu thun", heißt es in der Bekanntmachung. Die Märkte seien "im Kalender noch nicht angezeigt".
