Der Zylinderchor des FC Neuweiler sortierte im Heimatmuseum, von Herbert Noe (Zweiter von rechts) organisiert, bei einem Weißwurstfrühstück seine Termine für 2016. Fotos: Klink/Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Zylinderchor: Im Heimatmuseum Blick auch nach vornegerichtet / Spontankonzert für Frida Bauer

Von Hans Schabert

Neuweiler. Von einem Weißwurstfrühstück im Heimatmuseum von Neuweiler ging es für die Männergruppe des Zylinderchors auf kürzestem Wege zu einem Geburtstagsständchen. Und das ohne die gewohnte Kopfbedeckung. Das tat dem Spontankonzert für die MOS-Seniorchefin Frida Bauer zum 87. Geburtstag aber keinen Abbruch.

Programm 2016 in Teilen festgelegt

Im Heimatmuseum ließ der Zylinderchor des FC Neuweiler das auslaufende Jahr Revue passieren sowie einen Blick aufs kommende werfen.

Schon bis Oktober stehen einzelne Auftritte der singenden Sportler fest. Das Ganze war von Herbert Noe als Weißwurstfrühstück organisiert. Nach der Neuausrichtung der Nutzung des Hauses durch den präsentietrenden Schwarzwaldverein Neuweiler wurden im großen Ausstellungsraum Tische zusammengestellt und der alte Herd angefeuert. Er spendete nicht nur Wärme, sondern sorgte auch für das Zubereiten der bayrischen Spezialität aus der örtlichen Metzgerei.

Die älteren Chormitglieder erinnerten sich, wie bis Ende der 1960er-Jahre der Raum dem Gemeinderat und Bürgermeister für ihre Aufgaben diente. Dann war das heutige Rathaus fertig.

Aus dem Rathaus wird ein Schule

Ehe der Bau neben der Kirche Ende des 19. Jahrhunderts Rathaus wurde, war darin ab 1823 die Schule für Agenbach, Hofstett und Neuweiler untergebracht. Nach Gründung eines Schulverbands durch die sechs bis 1975 selbstständigen, dann Neuweiler bildenden Gemeinden paukten bis zur Einweihung der Waldschule 1972 hier nochmals Schüler in einer der neu gebildeten Jahrgangsklassen.

Am alten Plumpsklo vorbei, gleich gegenüber zur Kirche hin, hatte zu Rathauszeiten lange der Polizeiposten seinen Platz. Das heutige Museumsstüble war vor dem Ausbau durch den Schwarzwaldverein in den 1970er-Jahren Kohlenkeller und Arrestzelle. Letztere hatte einen vom Gang aus zu heizenden Ofen. Diesen soll ein einsitzender schwerer Junge vor Generationen nachts herausgebrochen haben, um zu flüchten.

An ein ganz anderes Ereignis erinnerte Eugen Teufel: "Vor sieben Jahren haben wir an diesem Tag Frida Bauer zum 80. Geburtstag gesungen." Die einhellige Meinung nach dem Weißwurstfrühstück: "Dann sollten wir das heute auch tun." Rasch schlug Dieter Pfeiffer einige Lieder vor, die im Museum geschwind durchgesungen wurden. Dann ging es schon zur Seniorchefin der Firma MOS.

Frühlingshafter Wintertag

In der Sonne des frühlingshaften Wintertages genoss die muntere 87-Jährige sichtlich mit ihrer Familie und einiger vom Gesang angelockten Nachbarn im Freien ein fast Konzertlänge erreichendes Ständchen. Der Choral "Du großer Gott" wurde ebenso geboten wie "Eine Herde weißer Schafe" oder der "Bajazzo".

Und alle Zuhörer waren sich einig, dass die Lieder auch ohne die obligatorischen Zylinder auf den Köpfen der Sänger gut geklungen hätten.