Ins Honigtäle am Ortsrand von Berneck, das Freizeitgelände mit Wassertretanlage und Schach, führte Werner Bauschert (mit heller Schildmütze) die Mitglieder des Treffs.                                                                       Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Werner Bauschert klärt über Geschichte des Städtchens auf

Von Hans Schabert

Neuweiler/Altensteig-Berneck. Einen Rundgang durch und um Berneck hatte Werner Bauschert für die Teilnehmer vom Monatsreff des Schwarzwaldvereins Neuweiler (SWV) zusammengestellt. Beim Abschluss im Rössle trug er zusätzlich vieles aus der bemerkenswerten Geschichte des Orts vor.

Vom neuen Parkplatz nahe des Marktplatzes führte der Weg am Rathaus und dem Kindergarten vorbei durch die Winkel und Gässchen aufwärts ins Bruderbachtal. "Da kommen wir ja in Ecken, die wirklich schön und trotz der Nähe unbekannt sind", meinte eine alteingesessene Teilnehmerin.

Auch warum die Freizeitanlage neben dem Wasserlauf "Honigtäle" getauft wurde, konnte erklärt werden. Der vielen noch bekannte einstige Bruderhaus-Wirt Hans Brenner sei es gewesen, der vom Tal gesagt habe, hier flössen Milch und Honig. Dies habe man bei der Taufe des schönen Platzes offensichtlich aufgenommen.

Bewundert wurde die 38 Meter hohe und 2,50 Meter dicke Schildmauer am Schloss. Sie entstand im 13. Jahrhundert zum Schutz von der Bergseite her. Im 14. wurde sie dann wegen verbesserter Steinschleudern erhöht.

Aus der Geschichte Bernecks war von Werner Bauschert weiter zu hören, dass das 1150 erstmals urkundlich nachgewiesene Städtchen – seit 1972 Teil von Altensteig – einst das zweitkleinste im Land nach Zavelstein war. Bei einer Getreide-, Säge- und Ölmühle, dazu einer Gerberei wurde das Wasser des den Bruderbach aufnehmenden Köllbachs genutzt. Noch im vergangenen Jahrhundert gab es einen heute als Krämermarkt fortbestehenden Viehmarkt.

Das weithin bekannte Seefest mit seinem bunten Lichterzauber wurde laut Chronik von Pfarrer Carl Otto Cramer durch den "gnädigen Herrn von Gültlingen" 1859 erstmals gestiftet. Ab 1891 fuhr die Eisenbahn Nagold–Altensteig; mit ihr florierte bald der Fremdenverkehr. Die Deutsche Reichsbahn bot sogar Sonderfahrten von Stuttgart "zum Besuch der See- und Schlossbeleuchtung in Berneck" mit 50 Prozent Fahrpreisermäßigung an.

Dass es einst sieben Wirtschaften gab, das Schwimmbad 1947 nach Zerstörung durch ein Hochwasser verschwand und heute im zu Berneck gehörigen Bruderhaus das Galli-Theater spielt, waren weitere von Werner Bauschert angerissene Themen. Dank sagte ihm für perfekte Organisation und vielseitige Information Monatstreff-Leiter Helmut Buck.