Der trockene Sommer und Sturm Niklas haben der Neuweiler Waldwirtschaft keinerlei Negativergebnisse gebracht. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

WaldwirtschaftGemeinde erreicht Finanzziel / Verstärkte Jungbestandspflege geplant

Von Steffi Stocker

Neuweiler. Für die Gemeinde Neuweiler hatten weder Sturm Niklas im Frühjahr noch der heiße und trockene Sommer so harte Auswirkungen, wie es andere Kommunen teilweise getroffen hat.

"Der Sturm hatte keine dramatischen Folgen, aber 500 Festmeter Holz geworfen, die direkt aufgearbeitet worden sind", so Johannes Fünfgeld. In der Gemeinderatssitzung berichtete der Nagolder Bezirksleiter für Waldwirtschaft im Landratsamt außerdem, dass der Käferbefall wegen des Sommerverlaufs unproblematisch war im Vergleich zu anderen Kommunen. "Vielmehr zeigt die Fichte einen Trockenstress, der an roten Nadeln erkennbar ist", ergänzte er.

"Vor allem die Tanne ist erheblich betroffen"

Eine Zunahme gebe es allerdings bei Verbiss-Schäden. "Vor allem die Tanne ist erheblich betroffen. Wir haben die Jagdpächter darauf hingewiesen, damit sie Maßnahmen im Rahmen des Abschussplans ergreifen", so Fünfgeld zu den Vorlieben der Rehe. "Das Reh ist wohl das böse Tier im Wald und gehört heraus, dabei wurde erst wieder ein Haufen Sauen beobachtet", monierte Werner Stockinger. Für den Leitbaum Tanne seien Reh- und Rotwildschäden eine große Belastung, bekräftigte Fünfgeld. Enorm seien aber auch die schädlichen Auswirkungen durch das Schwarzwild, das ebenfalls ein Schwerpunkt für Jäger sei: "Wir erwarten ein amtliches Gutachten über die Verbiss-Schäden, das dann in den Abschussplan einfließt."

Seit etwa vier Jahren ist der Holzmarkt stabil. So zeigt auch der Forsthaushalt in Neuweiler ein gleichbleibendes Niveau. Die Gemeinde vermarktet ihr Rundholz selbst. Weiter informierte der Vertreter des Landkreises zum aktuellen Stand des Kartellverfahrens, das beim Oberlandesgericht Düsseldorf anhängig ist. So installierte der Landkreis getrennte Verkaufsstellen für Privat- und Staatswaldbesitzer. Für die mehr als 1000 Hektar Privatwald werden neue Verträge fällig.

Für den kommenden Winter steht zudem der Austausch mit dem Gemeinderat zum neuen Zehn-Jahres-Plan der Nachhaltigkeitssicherung in der Waldwirtschaft an, dessen Vorgänger im kommenden Jahr auslaufen wird.

Mit rund 252 000 Euro wird das vorgesehene Haushaltsergebnis erreicht, das einen Einschlag von 12 000 Festmetern Holz betragen hatte. Nur zu 60 Prozent sei dagegen die Jungbestandspflege sowie die Ästung erfolgt, sodass für die Planung des kommenden Jahres vier Hektar eingestellt sind, um dies nachzuholen. Die Haushaltsplanung sieht für den Wegebau Investitionen in Höhe von 15 500 Euro vor. "Die Lage ist positiv", verwies Bürgermeister Martin Buchwald auf das prognostizierte Ergebnis von mehr als 200 000 Euro Ertrag aus der Waldwirtschaft. Auf Anregung von Rainer Dörich werden die Eckdaten zu den Varianten des Steuerrechts aufgearbeitet, um bei der Klausurtagung zu entscheiden, ob künftig die pauschale oder die Regelbesteuerung angewendet wird.