Das frühere Oberkollwanger Rathaus an der Teinachstraße soll verkauft werden. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Rathaus in Oberkollwangen soll verkauft werden

Von Steffi Stocker

Neuweiler. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Neuweiler Gemeinderat den Verkauf des einstigen Rathauses in Oberkollwangen. Deshalb werden neue Räume für Archiv von Neuweiler gesucht. Immerhin beinhaltet es die historische Dokumentation der Gemeinde, die mitunter mehr als 400 Jahre zurückreicht.

Das Archiv wurde 1987 in dem Verwaltungsgebäude eingerichtet, wie der frühere Bürgermeister und Heimatgeschichtler Hans Schabert in seiner vor sechs Jahren erschienen Ortschronik ausführt. Demnach ergäbe die gesammelte Historie Neuweilers einen Turm von 236 Metern Höhe, würde man sie aufschichten.

"Es ist vorgesehen, das Archiv im Agenbacher Rathaus unterzubringen, deshalb wird dort derzeit die Statik abgeklärt", berichtete Bürgermeister Martin Buchwald dem Gemeinderat.

Die Zukunft der gemeindeeigenen Gebäude treibt die Mitglieder des Gremiums bereits geraume Zeit um. Immer wieder wurde aus den Reihen der Räte eine Konzeption für die Immobilien gefordert. Ebenso kontinuierlich verwies Buchwald auf die in der Verwaltung fehlenden personellen Ressourcen dafür. Gleichwohl sind im laufenden Haushalt Mittel für statische Untersuchungen oder Brandschutz eingestellt.

Vor zwei Jahren ermittelte der Gutachterschuss den Verkehrswert des Oberkollwanger Rathauses mit Grundstück und weist diesen mit 69 500 Euro aus. Es wurde etwa 1850 erbaut und 1954 um einen Anbau erweitert. In Holzfachwerk ist das Obergeschoss errichtet, in dem sich die früheren Verwaltungsräume und eine Wohnung befinden. Ein nicht ausgebauter Dachstuhl ohne Unterdach und Wärmedämmung bildet den Abschluss. Mauerwerk umschließt das Erdgeschoss, und in dem Gebäude befindet sich ein Gewölbekeller. Deutlich sichtbar ist die Reparaturbedürftigkeit der Schindelfassade auf der Westseite.

Für die Versetzung der funkgesteuerten Feuerwehrsirene sowie die Steuerung der Straßenbeleuchtung wurden, parallel zur Wertermittlung des Gebäudes Kosten von 10 000 Euro veranschlagt, wie der Bürgermeister auf eine Anfrage von Hans-Ulrich Lörcher erwiderte. Mit seinem Beschluss beauftragte der Gemeinderat die Ortsverwaltung, das Gebäude zum Verkauf auszuschreiben.