Freuen sich über die Wiederwahl: Martin Buchwald mit Ehefrau Silke. Foto: Kunert

Amtsinhaber holt 43,6 Prozent und gewinnt damit zweiten Wahlgang. Herausforderin Birgit Förster auf Platz zwei. Mit Kommentar.

Neuweiler - Mit einem am Ende doch deutlichen Vorsprung vor der Zweitplatzierten hat Amtsinhaber Martin Buchwald den zweiten Wahlgang zur Bürgermeister-Wahl in Neuweiler für sich entscheiden können. Mit 43,6 Prozent der Stimmen wurde er im Amt bestätigt.

Herausforderin Birgit Förster kam mit 32,2 Prozent der Stimmen auf Platz zwei, Marco Ludwig war mit 23,8 Prozent der Stimmen klarer Verlierer.

"Gott sei Dank ist es doch ein solch klares Ergebnis geworden", fiel Buchwald sichtlich ein riesiger Stein vom Herzen, als auf der Anzeigetafel mit den Wahlergebnissen endlich auch das allerletzte Ergebnis aus dem Kernort Neuweiler mit Hofstett als größtem und entscheidendem Wahlbezirk eingegeben und damit für alle Wartenden im Rathausflur sichtbar wurde. Allerdings ist auch für Buchwald die Freude nicht grenzenlos und völlig ungetrübt: Bei einer noch einmal gegenüber dem ersten Wahlgang auf 71 Prozent gesteigerten Wahlbeteiligung haben sich doch auch über die Hälfte der Wähler gegen ihn als Bürgermeister entschieden.

"Es kommt jetzt darauf an, auf diesem deutlichem Votum die zukünftige Arbeit sauber aufzubauen", so Buchwald in einem ersten spontanen Statement nach Bekanntgeben des vorläufigen Endergebnisses. "Denn die Einigkeit ist für das, was vor uns als Arbeit und Aufgaben liegen, sehr wichtig." Doch abgesehen davon, gefiel es Buchwald sichtlich, mit donnernden Applaus bereits auf dem Rathausflur gefeiert zu werden, bevor er hinaus auf den Rathausplatz trat, um auch hier die Ovationen der Neuweiler Bürger entgegenzunehmen.

Dass es letztlich doch so deutlich werden sollte, war aber lange Zeit alles andere als klar. Als die Wahllokale pünktlich um 18 Uhr schlossen, war in den Büros und auf den Gängen die Spannung mit Händen zu greifen. Was für ein Krimi, der auch mit den ersten eintrudelnden Ergebnissen aus dem Ortsteilen selbst jeden Tatort in den Schatten stellen konnte.

Als erstes kamen die Zahlen aus Agenbach rein, wo die drei wesentlichen Bewerber Buchwald, Ludwig und Förster nur je gut zwei Stimmen auseinander lagen. Und Wahlleiterin Doris Hamann hatte eben noch gefrotzelt, dass der Supergau ein Patt der Stimmen sein würde. Denn dann hätte sie per Losentscheid den Sieger bestimmen müssen.

Aber so sollte es dann doch nicht kommen. Zwar konnte Herausfordererin Birgit Förster den kleinsten Neuweiler Teilort Gaugenwald mit 44,3 Prozent der Stimmen (Buchwald: 43,3) noch für sich entscheiden, aber dann ging mit den Resultaten aus Oberkollwangen, Zwerenberg, dem Briefwahlergebnis und der Auszählung in Breitenberg die Schere zwischen der Stimmenzahl für Buchwald und der für Förster immer weiter auseinander. Und mit den letzten Zahlen aus Neuweiler selbst war dann alles klar. Martin Buchwald konnte die Schar der Anhänger, die mit ihm dieses Ergebnis feiern wollten, in die "Krone" nach Breitenberg einladen.

Wann er am heutigen Montag wieder ins Rathaus kommen wird, um mit   die Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen, ließ Buchwald offen: "Das wird davon abhängen, wie spät es heute Abend wird." Und gemessen an der bis zuletzt nervenzerfetzenden Spannung dieser Schicksalswahl für Neuweiler dürfte er wirklich einiges zu feiern gehabt haben – und entsprechend spät werden mit dem Dienstbeginn am Montag.

Kommentar: Nun also doch

Axel H. Kunert

Nun hat es Neuweilers Bürgermeister Martin Buchwald also doch geschafft. Im zweiten Anlauf reichte ihm die einfache Mehrheit zur Wiederwahl, und das, obwohl die Wechselwilligen im Ort ganz klar die Mehrheit haben. Aber dieses Ergebnis war irgendwie auch zu erwarten, nachdem keiner der beiden Herausforderer jeweils zugunsten des anderen zurückstecken mochte. So standen sich beide im Wege, teilten sich letztlich die Stimmen derjenigen in Neuweiler und den Ortsteilen auf, die sich neuen Wind für ihr Rathaus gewünscht hatten.

Auf den alten und auch künftigen Bürgermeister Martin Buchwald wartet nun die Herausforderung, die Mehrheit der Bürger, die nicht zufrieden waren, mit seiner bisherigen Amtsführung, durch eine engagiertere und auch leidenschaftlichere Arbeit davon zu überzeugen, dass er doch die beste Wahl für Neuweiler ist.