Waschen, Zermahlen und Pressen sind die Arbeitsschritte, die Richard Bauschert der interessierten Schar junger Anlieferer vor der Obstpresse in der frisch renovierten Zwerenberger Mosterei erläutert. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwerenberger Obstbörse nimmt Betrieb auf / Besucher beeindruckt von neuen Räumen

Von Hans Schabert

Neuweiler-Zwerenberg. Die Börse ist bekanntlich ein Markt für Wertpapiere, die wertvoller werden oder auch verfallen können. Die Zwerenberger Obstbörse ist etwas Ähnliches: Sie soll dafür sorgen, dass keine Früchte verderben, sondern zu wertvollem Saft in der durch die Dorfgemeinschaft Zwerenberg (DGZ) betriebenen Mosterei verarbeitet wird.

Nicht jeder besitzt eine Baumwiese, aber hätte vielleicht gerne Mostobst. Andere haben ein Baumstück oder einen Einzelbaum und wollen oder können diesen nicht abernten. Deshalb hat die DGZ während der Saison eine Plakatwand bei der Mosterei installiert. Dort können sich Anbieter mit zur Ernte anstehenden Bäumen, deren Erträge sie nicht selber benötigen, eintragen. Nach dem Motto "Geben und Nehmen" dürfen sich Interessierte dann mit ihnen in Verbindung setzen.

Seit dem Wochenende hat die von der DGZ betriebene Mostpresse im bürgerlichen Gemeindehaus an der Schwarzwaldstraße in Neuweilers Ortsteil Zwerenberg wieder den Betrieb aufgenommen (wir berichteten). Der erste Kunde kam aus dem Neubulacher Talort Seitzental. Rund 200 Liter des im Bag-in-Box-Verfahren haltbar gemachten Getränks ergaben seine paar Säcke aufgesammelten Mostobstes.

Beeindruckt waren die ersten Besucher, in welch neuem Glanz die Räume erstrahlen. An der schweren Presse hatte DGZ-Vereinschef Richard Bauschert selber den Dienst übernommen. Mit berechtigtem Stolz auf seine mithelfenden Vereinskameraden berichtete er von den Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten. Rund 80 Stunden hatten die Ehrenamtlichen zu tun. Auch die frühere Backstube neben der Moste wurde umgestaltet.

Dorthin wird mit einer festen Anlage der Saft in die Konservierungsbehälter gepumpt.

Der Durchlauf wird gemessen. Am ersten Tag wurden insgesamt 360 Liter – von Anne Rau und Hilde Kübler aufbereitet – abgefüllt.

Wer sich zum Entsaften anmelden möchte, kann dies unter Angabe der ungefähren Menge telefonisch unter 0174/5 75 23 18 tun. Die DGZ bietet die Wochentage Montag, Dienstag, Freitag und Samstag zur Auswahl.