Im Außenbereich Aichhalder Weg/Kirchweg entstehen vier neue Bauplätze. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderat legt Preise fest / Gremium sieht keine Notwendigkeit für Verbreiterung der Straße

Günstiger Wohnraum für junge Familien ist das Ziel der Gemeinde Neuweiler. Vor diesem Hintergrund erließ der Gemeinderat jüngst eine sogenannte Ergänzungssatzung, um vier Bauplätze am Ortsrand zu erschließen.

Neuweiler. Seit mehr als einem Jahr beschäftigt sich der Gemeinderat bereits mit dem Vorhaben, den nordwestlich gelegenen Außenbereich am Aichhalder Weg und Kirchweg in die ortsrandnahe Bebauung einzubeziehen (wir berichteten).

In die von der Verwaltung vorgelegte Erschließungsplanung flossen Belange und Anregungen öffentlicher Träger sowie aus der Öffentlichkeit ein. Allerdings regte sich im Gemeinderat Widerspruch, da es nicht vorgesehen ist, die Straße zu verbreitern.

"Es ist kein Begegnungsverkehr möglich"

"Es ist kein Begegnungsverkehr möglich und es wird vorausgesetzt, dass große Fahrzeuge über private Grundstücke fahren", mahnte Doris Hammann an. Auch der Bauausschuss plädiere für die Verbreiterung und man müsse die entsprechenden Kosten im Hinterkopf behalten, so Hamman.

Aus Sicht der Gemeinde sei eine Verbreiterung nicht notwendig, wie Bürgermeister Martin Buchwald feststellte. Die Straße sei inklusive der geplanten Randsteine dann fünf Meter breit.

Vom Kirchweg aus erfolgt die Erschließung der vier Bauplätze, soll rund 430 000 Euro kosten. "Der Aufwand steht in keiner Relation zum Ergebnis, deshalb werde ich nicht zustimmen", sagte Hammann.

Bis Oktober rechnet Buchwald mit dem Ergebnis der Ausschreibung, die einem Beschluss des Gremiums zufolge vom Rottenburger Ingenieurbüro Gauss+Lörcher vollzogen wird.

Einheimische und Auswärtige zahlen gleich viel

Rege diskutierte der Gemeinderat im Anschluss außerdem die Festsetzung der Bauplatzpreise.

"Ich vermisse einen Vorschlag der Verwaltung und in jedem Fall darf der Verkauf keine Null-Rechnung werden. Wir sollten eine spätere Zufahrt einkalkulieren", sprach Hammann in diesem Zusammenhang eine Preisvorgabe im Gebiet einer besonderen Lage in Bad Teinach-Zavelstein an (wir berichteten). Sie bezeichnete das Gebiet in Neuweiler als ein "Platz an der Sonne".

"Es sind schöne Plätze, mit denen wir Bauplatz für junge Familien schaffen, deshalb sollten die Preise nicht zu hoch sein", sagte Buchwald und gab zu bedenken, dass Familien größere Flächen benötigen, da sie aufgrund ihrer Kinder auch einen Garten wollen. Bauanfragen für die Plätze liegen bei der Gemeinde bereits vor.

Während Thomas Schöttle für einheitliche Bauplatzpreise in der Gemeinde warb, brachten die Ratskollegen Bedenken beispielsweise zu Kostensteigerungen während der Baumaßnahme vor.

"Die Erfahrung haben wir in Zwerenberg gemacht", erinnerte Werner Stockingern an Mehrkosten von 40 000 Euro und schlug eine prozentuale Steigerung vor.

Doris Hammann hatte die Idee, den Familien einen Kinderbonus zu gewähren. Einheimische und Auswärtige bezahlen indes den gleichen Preis pro Quadratmeter. Dieser liegt bei 75 Euro.