Werden es bereits vor der Fasent scheppern lassen: Die Gründungsmitglieder der Guggemusik Ruineschlurfer Lahr (von links), Jennifer Hergert mit ihrem Sohn Leano, dem jüngsten Mitglied Foto: Kapitel-Stietzel

Die Lahrer Fasent ist bald um eine Guggenmusik-Kapelle reicher – und entsprechend lauter. Die „Ruineschlurfer“ befinden sich noch im Gründungsprozess. Aber die Maske und Kostüme sollen schon bald fertig sein, die ersten Auftritte sind bereits geplant.

Ruhig und friedlich ist es im ersten Stock der Schutterlindenbergschule – aber nicht mehr lange: Denn im mit Sportmatten, Kletterwand und einem Kindertrampolin gefüllten Spielraum hat sich eine Kapelle eingemietet, die es gerne laut hat: Vier Mitglieder der sich in der Gründungsphase befindenden Guggemusik Ruineschlurfer Lahr sind – samt Trompete und mobilem Schlagzeug auf Rädern – zum Vorstellungs-Pressetermin im Schulzimmer gekommen. Auch drei Nachwuchsmitglieder gibt es bereits, die vom sieben Monate alten Leano Schwörer repräsentiert werden.

Der Proberaum ist nicht das Einzige, was die Kapelle auf dem Weg zur offiziellen Existenz bereits abgehakt hat, wie uns der Gründungsinitiator und Vater von Leano, Marcel Schwörer, erzählt: Obwohl er erst im März die zündende Idee für die Kapelle hatte, ist man mit sieben Mitgliedern – darunter seine Schwester Cosima Schwörer und seine Partnerin Jennifer Hergert – bereits groß genug genug für die offizielle Gründung einer Kapelle.

Mitglieder haben bereits jahrelange Musikerfahrung

Aber da es ein besonderer Anlass ist, für den unter anderem auch eine Sitzung mit Vorstandswahlen notwendig ist, möchte man diesen gut planen und deshalb damit noch etwas warten. Doch die ersten Auftritte sind bereits geplant: Schon vor Fasents-Beginn haben die Ruineschlurfer einen Gastauftritt bei einer befreundeten Guggenkapelle (siehe Info).

Die Gruppe fängt nicht bei Null an: Schwörer und sein Freund Michael Billetta haben bereits Vorerfahrung. „Ich mache seit über 30 Jahren Musik,“ so Billetta. Schwörer selbst war außerdem mehrere Jahre bei einer Guggenkapelle dabei. „Es war unser Traum, uns selbstständig zu machen“, fügt er hinzu. „Wir wollten unseren eigenen, modernen Stil, auch musikalisch,“ erklärt Billetta.

Der eigene Stil zeigt sich auch, als Billetta sich umdreht und das Logo der Kapelle auf der Rückseite des frischgedruckten T-Shirts zeigt: Darauf zu sehen gibt es, neben dem Namen, auch einen Burgturm und die Burgruine Hohengeroldseck. Denn das Konzept der Guggenkapelle, so erklärt es Schwörer, basiert auf dem Gerücht, dass es einen vergessenen und versteckten Geheimgang geben soll, der vom Storchenturm in der Lahrer Innenstadt, bis hin zur Burgruine auf dem Schönberg führt. Aber was wäre, wenn durch den dunklen und gruseligen Geheimgang etwas aus früheren Zeiten schlurft, dem man besser nicht begegnen möchte?

Die Masken der Kapelle kommen aus Lörrach

Dieses „Burgwächter“ genannte Monster schlägt sich nicht nur in den Kostümen, sondern auch in der Maske nieder, mit der die Kapelle dann in der kommenden Fasent-Saison durch die Straßen ziehen will. „Die Maske ist was völlig anderes, sie geht in die Horrorrichtung und sieht böse aus“, erklärt Schwörer. Gefertigt wird sie derzeit beim Maskenmacher „Horrorwäbers Masken“ in Lörrach. Dieser hat sich auf gruselige, Halloween-taugliche Masken spezialisiert, die auch Guggenkapellen bis über die Bundesgrenzen hinaus ihr schauriges Antlitz verleihen.

Wie die Maske genau aussieht, verrät die Kapelle noch nicht. Anhand des Prototyps, den die Redaktion zu sehen bekam, lässt sich bereits sagen, dass die Maske tatsächlich gruselig ist und Ähnlichkeiten mit einem – sehr schlecht gelaunten – Vampir hat. Laut Schwörer wird die fertige Maskierung in den sozialen Medien enthüllt. Denn die Kapelle habe bereits 5000 Fans allein auf der Plattform Instagram. Eine weitere Besonderheit der neuen Kapelle ist die Frauenquote: vier der sieben erwachsenen Mitglieder sind weiblich. Laut Schwörer ist man offen und freut sich über neue Mitglieder jedes Geschlechts. „Sponsoren sind natürlich auch gern willkommen“, fügt er hinzu.

Geplante Auftritte

Sommerfest Open Air
der Guggemusik Ohrenquäler Ringsheim am Ringsheimer Rathausplatz am 8.Juli.

Päp Päp Feschd
 der Guggemusik Scholle Dudler in Neuried am 11. November.