Wahlkampfauftakt im Hella-Glück-Stollen mit (von links) Landtagspräsident Wilfried Klenk, Christian Proß, Bernhard Großmann und dem Landtagsabgeordneten Thomas Blenke, die vom Bergmannschor im Bergwerk begrüßt worden sind. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Landespolitik: Wilfried Klenk von Besucherbergwerk begeistert

Von Steffi Stocker

Neubulach/Kreis Calw. Unter Tage startete der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke seinen Wahlkampf für die Landtagswahl am 13. März. Vom Hella-Glück-Stollen im Besucherbergwerk Neubulach zeigte sich vor allem Wilfried Klenk begeistert.

Chor begrüßt CDU-Gruppe

"Ich kenne die Hinweise auf dieses Bergwerk", sagte der Landtagspräsident bei seinem Besuch. Begrüßt wurde er vom Bergmannschor der Stollengemeinschaft. Deren Vorsitzender Christian Proß verwies auf die klimatischen Verhältnisse im Bergwerk: "Hier gibt es keinen Feinstaub."

"Uns stehen wichtige Weichenstellungen für die Landespolitik ins Haus, und mit dem Landtagspräsidenten teilen wir die Gegebenheiten des ländlichen Raums", so Blenke beim Auftakt zum Wahlkreis Backnang, in dem Klenk zu Hause ist. Einmal mehr untermauerte er, dass die Flüchtlingssituation nicht die anderen Themen eliminieren dürfe. "Wir stellen uns dem Thema entschieden, zumal es uns alle berührt, irritiert und auch Verärgerungen gibt. Aber das ist nicht alles", erinnerte Blenke an die Bereiche Schule, Infrastruktur im Straßenbau oder Breitbandversorgung und innere Sicherheit. "Protestparteien bieten keine Lösungen, sondern nur Antworten auf Frust", sagte er.

"Mit der Wahl einen Denkzettel zu verpassen, ist keine Lösung", mahnte auch Klenk. Er warb stattdessen darum, auf Netzwerke zu achten, mit denen Politiker sowohl vor Ort in den kommunalen Gremien über Land und Bund bis hin zur europäischen Ebene agieren und sich einbringen könnten. Dem Flüchtlingsstrom müsse mit bundeseinheitlichen Regelungen begegnet werden, und die technischen Systeme der Erfassung sollten kompatibel sein.

Lob für Ehrenamtliche

"Ohne die Ehrenamtlichen, die im vergangenen halben Jahr zur Stelle waren, hätten wir noch größere Probleme", zollte der Landtagspräsident den zahlreich helfenden Menschen Respekt. Umso höher sei die Bedeutung für den Blick auf Baden-Württemberg. "Ein um fünf Milliarden aufgeblähter Haushalt mit drei Milliarden mehr Schulden in den vergangenen fünf Jahren führt zu einer derzeitigen Zinszahlung von 180 000 Euro stündlich", so Klenk zur finanziellen Situation.

Realschule erhalten

Darüber hinaus macht er sich für den Erhalt der Realschule stark und lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die Wirtschaft. So sei ein namhaftes Unternehmen mit seiner Forschungsabteilung beinahe unbemerkt nach Bayern umgezogen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen in unserer Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden", sagte er. Einhellig unterstrichen beide Landespolitiker die Forderung nach rascher Rückführung abgelehnter Asylbewerber aus sicheren Ländern, allen voran aus Nordafrika.