Gründung eines offenen Clubs / Erhalt der Backhauskultur gibt den Ausschlag
Neubulach-Oberhaugstett (sst). Beruflich hat keiner der Männer etwas mit dem Kochen zu tun. Gleichwohl haben sie in der Zubereitung von Speisen und deren Verzehr ein gemeinsames Hobby gefunden. Und so hat die Bergwerksstadt jetzt einen Herren-Kochclub.
"Die Idee schwelte schon einige Jahre", erzählte Mitinitiator Siegfried Brokop. Die anstehende Reparatur eines der Öfen im Backhaus von Oberhaugstett gab den Ausschlag. "Wir wollen auch das Backhaus nutzen und vor allem das Wissen darum für unsere Region erhalten", so Brokop.
Vergangene Woche fand das erste Clubtreffen statt, bei dem er Denis Bonin, Jonathan Wahl, Sebastian Riedel und Andreas Bott zur Herstellung von Kartoffelpuffern anleitete. "Jeder soll zunächst ein Lieblingsgericht einbringen", so Andreas Blaurock zum Auftakt fürs gemeinsame Kochen. In seinem Weinhaus ist die Keimzelle des Kochclubs, er stellt auch die hauseigene Küche zur Verfügung. Die Hobby-Köche schälten Kartoffeln, schnippelten Zwiebeln und Äpfel. "Man rechnet mit 150 bis 180 Gramm Kartoffeln pro Person", so Brokop zur Menge, die roh durch den Fleischwolf gedreht wurde. Dann wurde den zerkleinerten Erdäpfeln, übrigens aus ökologischem Anbau in der direkten Nachbarschaft, Eier, Mehl sowie Muskat beigemengt. "Pro Ei nimmt man zwei Esslöffel Mehl", erklärte er nebenbei einem seiner Hobbykoch-Kollegen.
Ihre Feuertaufe hatten die Männer beim Frühlingskonzert der Musikvereins Neubulach. "14 aus unserer Truppe sowie einige Frauen aus unserem Umfeld wagten die Konzertbewirtung", so Blaurock. Eigentlich wollten die Hobby-Köche kein Catering durchführen, schon gar nicht in dieser Größenordnung. Heute dürfen sie von einem Erfolg sprechen, bei dem 150 Schnitzel, 50 Kilo Kartoffelsalat, 20 Kilo Spießbraten und 30 Kilo Spargel verarbeitet wurden. "Schon zwei Tage davor hatten wir rund 200 Lachsmaultaschen vorbereitet", erinnerte sich Blaurock ans Konzert.
