Daniel Caspary, Heike Gäbler und Andreas Blaurock (von links) freuen sich über das Interesse an der TTIP-Veranstaltung. Foto: FU Foto: Schwarzwälder-Bote

EU-Abgeordneter Daniel Caspary diskutiert bei Frauen Union über Freihandelsabkommen

Neubulach. Mehr als zwei Stunden stand der Europapolitiker Daniel Caspary (CDU) bei der Frauen Union im Kreis Calw Rede und Antwort zum derzeit kontrovers diskutierten Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP. Vielseitig und meist kritisch waren die Fragen der Besucher, in dem bis auf den letzten Platz besetzten Weinhaus Blaurock in Neubulach.

Die Vorsitzende der Frauen Union Calw, Heike Gäbler, begrüßte an diesem Abend ein sehr bunt gemischtes Publikum an Frauen und Männern: Verbraucher, Mittelständler, Selbstständige, ältere Menschen und selbst Schüler und Studenten adressierten ihre Besorgnisse unmittelbar an Caspary.

Daniel Caspary ist als Sprecher seiner Fraktion im Ausschuss für internationalen Handel, welcher für die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen federführend ist, ein ausgewiesener Fachmann für das Thema. Er unterstrich: "Viele Ängste und Behauptungen, die derzeit kursieren, entbehren jeder Grundlage."

Mit seinem Impulsreferat machte er wichtige Grundsätze verständlich: "Im härter werdenden globalen Wettbewerb werden nur Staaten wirtschaftlich erfolgreich bleiben, die unbürokratisch mit anderen Staaten zusammen arbeiten und Zölle abbauen." Für diese Zusammenarbeit sind aus seiner Sicht verbindliche Regeln und einheitliche Standards unabdingbar. TTIP sei deshalb für Deutschland und Europa auch eine große Chance, die Regeln der Globalisierung mitzugestalten und dies nicht anderen Staaten zu überlassen.

Caspary berichtete, wie der Ausschuss für internationalen Handel aktuell von der Handelskommissarin Cecila Malmström über den Verhandlungsstand informiert wurde.

In diesem Zusammenhang betonte er die enge Zusammenarbeit zwischen den Gremien. Ziel sei es, die hohen Standards der EU zu erhalten. Dies gelte auch für die Bereiche Lebensmittel, Tier und Agrarprodukte. "Die geltenden Vorschriften für die Lebensmittelsicherheit sowie die Genehmigungspflicht für den Anbau genetisch veränderter Lebensmittel in Deutschland würden von TTIP nicht berührt", betonte der Europaabgeordnete.

Angesprochen auf das Thema Schiedsgerichtsbarkeit, erklärte Daniel Caspary, wie sich der Ausschuss dafür einsetze, ein Handelsgericht mit unabhängigen Berufsrichtern zu installieren. Ein Beitrag zur diskussionsfreudigen Stimmung war sicher auch die launige Begleitung durch Andreas Blaurock, gelernter Winzer und Agraringenieur. Thematisch angepasst kredenzte er amerikanische und württembergische Weine, begleitet von kleinen Spezialitäten.