LQN-Arbeitskreise präsentieren sich dem Gemeinderat / Aktive arbeiten an Ideen für viele Projekte

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Neubulach. Es kommt etwas voran in Neubulach. Diesen Eindruck gewann man jetzt, als sich die sechs Arbeitskreise des Projekts "Lebensqualität durch Nähe" (LQN) dem Gemeinderat vorstellten.

Bisher arbeiteten diese meist unauffällig hinter den Kulissen. Von einzelnen Vorhaben wie der Bürgersolaranlage oder unlängst der Vorstellung der "Zeitbank 55+" einmal abgesehen, treten die rund 40 Aktiven selten in die Öffentlichkeit.

Um so beeindruckender war nun der Umfang der Präsentation im großen Rathaussaal: In jeweils rund zehn Minuten stellten die Sprecher der Arbeitskreise (AK) deren Tätigkeitsfelder und Ziele vor. Langweilig wurde es angesichts der vielfältigen Überlegungen, die die Aktiven in ihrer bisherigen Tätigkeit angestellt haben, nicht.

Sei es der kurz vor der Fertigstellung stehende Seniorenführer des AK "Älterwerden in Neubulach", die Informationen, die der AK "Mobilität" über einen möglichen Bürgerbus zusammengetragen hat, oder der geplante "Marktplatz der Kulturen" des AK "Miteinander" – deutlich wurde: LQN funktioniert, wenn sich Bürger in die Arbeit einbringen. So auch bei der offenen Jugendarbeit, das die AK-Mitarbeiter als Ergänzung zu kirchlichen und Vereinsangeboten sehen.

Geradezu vor Ideen fließt der in der Sitzung stark vertretene AK "Kunst, Kultur & Tourismus" über, dessen Sprecher Manfred Glinka keine schriftliche Gedankenstütze benötigte, um gleich eine ganze Palette von Vorhaben und Anregungen auszubreiten. "Es gibt einiges zu tun. Da wollen wir ansetzen", unterstrich er. Das konnte man auch als Tenor des rund einstündigen, komprimierten Vortrags der Gruppen verstehen. Die Leitgedanken bei alldem rief Projektbetreuer Bernhard Goldschmidt in Erinnerung: Es gelte, ein Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Lebensqualität und Nähe zu schaffen. Weiter soll ein "Wir-Gefühl" entstehen, durch das die Bürger Eigenverantwortung für ihre Stadt entwickeln. Und schließlich ergeben sich viele Ideen für kleinere oder größere Projekte.

Bewegung kam danach mit einer Art "Hammelsprung" in den Rathaussaal. Moderator Goldschmidt stellte die Frage, wie sich nach Einschätzung der Anwesenden die Lebensqualität in Neubulach mit den Projektvorhaben verändern werde. Sie konnten ihre Meinung dadurch zeigen, dass sie sich auf einer gedachten Linie zwischen den Polen "sehr positiv" und "sehr negativ" positionierten. In der Tendenz sind LQN-Mitstreiter, Gemeinderäte und Zuhörer optimistisch: "Zumindest den Stand halten, am besten aber die Situation noch verbessern" – diese Hoffnung äußerten mehrere Anwesende.

Goldschmidt verdeutlichte, dass LQN langfristig angelegt ist. In manchen Gemeinden, die damit begonnen hatten, sei das Projekt mangels Beteiligung inzwischen versandet. In Neubulach hingegen scheint man nach einer gewissen Aufwärmphase gerade erst richtig loszulegen.