Sowohl großflächig, als auch in kleinen Formaten zeigt Hans-Henning Saß seine Spiegelbilder von Wasseroberflächen, die auch Hauptamtsleiterin Birgit Förster begeisterten. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Hans-Henning Saß zeigt abstrakte Aufnahmen

Von Steffi Stocker

Neubulach. Seit mehr als sechs Jahren ist Hans-Henning Saß von bewegter Wasseroberfläche fasziniert. Was dabei rauskommt, wenn er seine Kamera darauf richtet, ist bis Ende März in der Ausstellung im Rathaus von Neubulach zu sehen.

Unmengen von Spiegelbildern lassen dabei der Fantasie des Betrachters Freiraum, wenngleich der Bildautor den ersten Blickfang im Foyer für sich als "Aladins Schatzkiste" beschreibt. "Ganz bewusst haben die Bilder keine Titel", verwies der Fotograf auf die lediglich nummerierte Auswahl seiner Ergebnisse, die erahnen lassen, in welchem Zeitraum sie gebannt wurden. Inzwischen sind rund 700 verschiedene und abstrakte Aufnahmen entstanden.

Waren es am Anfang die unterschiedlichen Farbkompositionen, so Saß in seinen Erläuterungen, habe sich sein Blick durch das Objektiv zwischenzeitlich den wechselhaften Strukturen zugewandt. "Die Gestaltungskraft, die in den abstrakten Bildern steckt, ist enorm", untermauerte er. Deshalb beschränkt sich seine digitale Nachbearbeitung auf Helligkeit und Kontrast. Ansonsten wird dem Motiv seine Ausstrahlung überlassen. Nur vereinzelt seien die Aufnahmen schon mal durch eine Qualle oder ein Seerosenblatt ergänzt.

Von der Variante der Spiegelungen zeigte sich auch Birgit Förster beeindruckt. "Es sind eben nicht die Umgebungen, die sich in einer glatten Oberfläche spiegeln, und es macht Spaß, die Technik zu entdecken", stellte die Hauptamtsleiterin bei der Vernissage fest.

"Es ist eine Freude, wie man hier in der Verwaltung mit Künstlern umgeht", würdigte Saß die Möglichkeiten im Neubulacher Rathaus. Die Erfahrungen einer Kollegin, die wie er aus Bad Wildbad komme, hätten ihn zu der Ausstellung veranlasst.

"Künstler möchten gerne teilen und ihre Werke zeigen", resümierte der Fotograf. Es gebe individuelle Interpretationen von Schönheit. Vor diesem Hintergrund habe sich in seiner Wohngemeinde die Initiative "Kunst von hier" mit einer Gruppe Künstler gebildet. Während Markus Bodamer und Thommy Retsche die Vernissage musikalisch begleiteten, tauchten die Besucher in die "wässrigen" Werke von Saß in den Gängen des Rathauses ein.