Birgit Förster (links) und Bürgermeisterin Petra Schupp stellen die Barbarakapelle unter der Bergvogtei als möglichen Ort für Eheschließungen vor. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Standesamt bietet charmante Auswahl / Hölzernes Herz samt Quarzkristall als Hinweis

Von Steffi Stocker

Neubulach. Die Bergwerksstadt erinnert mit zahlreichen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten an die Wurzeln ihrer Geschichte. Jetzt wurden besondere Orte, die über den Bergbau von Bedeutung für Neubulach sind, zu Lokalitäten für Eheschließungen.

"Wir haben Anregungen aus der Bevölkerung aufgegriffen, die im Prozess von Lebendqualität durch Nähe (LQN) geäußert wurden", sagte Bürgermeisterin Petra Schupp. Ab sofort stehen neben den Räumlichkeiten im Rathaus die Barbarakapelle unter der Bergvogtei, das Lesezimmer im Calwer Torturm sowie der Hella-Glück-Stollen im Besucherbergwerk dem Standesamt zur Verfügung.

In besonderer Atmosphäre, und im Falle des Torturms mit traumhaftem Ausblick können sich Brautpaare das Ja-Wort geben. "Die Ortswahl liegt im Ermessen der zukünftigen Eheleute, die jeweilige Standesbeamtin muss natürlich dazu bereit sein", erläuterte Hauptamtsleiterin Birgit Förster, eine von vier Eheschließungsbeamtinnen der Stadtverwaltung.

Unbestritten ist der individuelle Charme dieser zusätzlichen Orte für Eheschließungen. Doch nicht jede Person kann sich beispielsweise Untertage oder in enormer Höhe aufhalten. Aus Sicherheitsgründen ist zudem eine Trauung im Torturm oder Stollen nur in den Sommermonaten, parallel zur jeweiligen Saison, möglich.

Da die Örtlichkeiten zudem von touristischem Interesse sind, koordiniert das Standesamt Termine für Trauungen mit dem Schwarzwaldverein und der Stollengemeinschaft. "Von behördlicher Seite aus müssen Orte für Trauungen öffentlich zugänglich, aber auch begrenzbar auf die jeweilige Gesellschaft sein und eine Toilette in der Nähe haben", so Förster zu den gesetzlichen Vorgaben. So weist ein hölzernes Herz mit eingearbeiteten Quarzkristallen am individuellen Termin den ausgewählten Ort als Standesamt aus und signalisiert die stattfindende Eheschließung. "Damit ist für Unbeteiligte der Zutritt verwehrt", ergänzte die Hauptamtsleiterin.

Dass Heiraten in der Bergwerksstadt ein Thema ist, zeigen die aktuellen Zahlen. Mit Anmeldungen übersteigen diesjährige Eheschließungen die 19 Trauungen des Vorjahres. "In diesem Jahr sind bereits 16 Ehen geschlossen worden, und weitere zehn sind schon terminiert, so Sabine Kübler vom Standesamt. Auch für das kommende Jahr seien bereits vier Trauungen vorgesehen.