Bei Einbruch der Dämmerung wird er enthüllt – der riesige beleuchtete Batzenwecken, dessen 150. Geburtstag der Grund des Narrentreffens in Schonach ist. Foto: Hans-Jürgen Kommert

150 Jahre Batzenwecken – dieses Jubiläum feierte die Narrenzunft Schonach ausgiebig mit einem Narrentreffen. Sogar eine große Überraschung wartete auf die Gäste.

„Wer kommt auf die Idee, den Geburtstag eines furzknochentrockenen Gebäckstücks zu feiern?“, fragte Guido Eckenwalder, Kanzellar des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte (VON), dem Dachverband der Schonacher, provokativ beim Zunftmeisterempfang. Eigentlich sei es egal – Hauptsache, man könne ein tolles Fest feiern, stellte er dann klar.

Zuvor hatte Oberzunftmeister Jonny Kienzler bildlich den Nachweis erbracht, dass es den Batzenwecken tatsächlich so lange gebe – ein Bild im sogenannten „Schlössle“ datiert auf diese Zeit. Und er ist von Beginn an Symbol der Schonacher Narren.

Rund 150 Gäste waren beim Zunftmeisterempfang zugegen – neben Zunftoberen auch die Landtagsabgeordnete Martina Braun, die Bürgermeister Jörg Frey aus Schonach, Gallus Strobel aus Triberg und Marc Winzer aus Hornberg, dazu viele Träger des Batzenweckenordens, der „besonders schonachfreundlichen Auswärtigen“ bei der berüchtigten Herrensitzung verliehen wird. Beinahe verpassten die Besucher des Empfangs den Beginn des Umzugs – so lange wurden Reden geschwungen. Musikalisch begleiteten die „Blechschlecker“ aus Musikanten der Raumschaft den Empfang.

Gleich zwei Umzüge

Zunächst aber begann bei ziemlich kühlem Kaiserwetter bereits zur Mittagszeit der Kinderumzug, bei dem sich elf Narrenvereinigungen mit ihrem „Narrensomen“ und fünf Musikvereine präsentierten. Mit dabei war auch Roland Wehrle, Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN).

Gestartet wurde nach ausgiebigen donnernden Salven einiger Schönwälder Böllerschützen bei Getränke Nock, beendet wurde der Umzug am Haus des Gastes, wo sich vor allem die Musikanten auf der Seebühne noch einmal präsentierten, unterstützt von Uwe Kammerer, der sie vorstellte. Bereits zur Mittagszeit wurde auch das Narrendorf mit seinen kulinarischen Höhepunkten ausgiebig genutzt.

26 Narren- und 17 Musikgruppen

Etwas schwieriger gestaltete sich der Umzug der Erwachsenen – beinahe bis zuletzt drängten sich in der Sommerbergstraße, wo Aufstellung war, Autos durch die Narren hindurch. Dann aber ließ sich der närrische Lindwurm nicht mehr aufhalten – bei Sport Hör begann der Umzug und endete nach strammem Marsch an der Seebühne. 26 Narren- und 17 Musikgruppen machten sich auf den Weg. Dabei waren die letzten noch nicht einmal unterwegs, als viele sich bereits im Ziel befanden.

Bis in die Puppen wird gefeiert

Bei Einbruch der Dämmerung dann die Überraschung: Gegenüber der Seebühne, auf der oberen Terrasse am Haus des Gastes wurde er enthüllt, der riesige Batzenwecken. Sein 150. Geburtstag wurde unter dem überdimensionalen Wecken noch bis in die Puppen gefeiert – sehr zur Freude von Jonny Kienzler und seinem Narrenrat.