Der Feuerschlucker Willi zeigte faszinierende Kunststücke. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Advent: So viele Laternenläufer wie nie beim großen Umzug / Feuerschlucker beeindruckt Kinder

Laterne laufen – wer hat keine Kindheitserinnerungen daran. Am Vorabend des ersten Advents startete auch in Nagold der große Laternenumzug. Und noch nie machten so viele Menschen mit wie in diesem Jahr.

Nagold. Das lag wohl vor allem an den absolut idealen Bedingungen. Es war kalt, aber nicht zu kalt. Gerade richtig, dass die Pausbäckchen der Kleinen einen roten Schimmer im Licht ihrer Laternen annehmen konnten – und der leckere warme Apfel-Kirsch-Punsch, der am Ende des Umzugs unter den Arkaden des Rathauses auf die Laternenläufer wartete, allen Mitwirkenden besonders gut schmeckte.

Und es war trocken und absolut windstill, so dass sich ein seltsamer Zauber über die bereits prächtig im vorweihnachtlichen Licht erleuchtete Nagolder Innenstadt legte. Erinnerungen, die man ein Lebtag nicht mehr vergisst. "Meine Laterne damals als Kind war viereckig, mit Transparent-Papier beklebt, drinnen eine echte Kerze in einem Kerzenständer aus Metall", erzählte beispielsweise Oberbürgermeister Jürgen Großmann, kurz bevor es losging mit der Runde durch die Innenstadt. Dieses Mal durfte Großmann als einer der "Großen", die mitmarschierten, eine echte, brennende Fackel tragen. "Nachher kommt auch noch ein Feuerschlucker – ganz in echt!", raunten sich derweil die jungen Laternenläufer in dem schier endlosen Strom zu.

"Meine Laterne damals sah auch so aus, viereckig mit echter Kerze – aber komplett mit Opel-Logos beklebt", lachte derweil Ralf Benz, Vorsitzender des Nagolder Gewerbevereins, und einst ja Inhaber eines Autohauses dieser Marke. Wie gesagt, Laterne laufen vergisst man sein Lebtag nie wieder. Auch Benz bekam beim Umzug eine der Fackeln.

Für die "Gefahr" war wie jedes Jahr Feuerschlucker Willi zuständig – mit seiner Feuershow vor dem Urschelbrunnen auf dem alten Marktplatz. Wild wirbelte er seine brennenden Keulen durch die Luft, viele "Oh"’s und "Ah"’s waren im Rund seines mit offenen Mund und weit aufgerissenen Augen staunenden Publikums zu hören – ja, hier entstanden auch Erinnerungen für neue Ewigkeiten. Eine herrlich schöne, wunderbare Manipulation der Veranstalter von City-Verein und Stadt, denen es nämlich vor allem auch darum geht, wie der OB beiläufig erläuterte, schon den ganz Kleinen Nagold und seine hübsche Innenstadt mit ganz vielen tollen Erlebnissen ins Gedächtnis zu prägen.

Bei allen, die bei diesem Laternenumzug mitgelaufen sind und die alten, tollen Laternenlieder mitgesungen haben, ist das den Veranstaltern mit Sicherheit vollständig gelungen.