Martin Lauterbach, Sebastian Röhrle und Jannik Vorholzer freuen sich mit ihrem Lehrer Gabriel Stängle (von rechts) über den Erhalt des Dritten Bundespreises. Foto: Stängle Foto: Schwarzwälder-Bote

Preisverleihung: Drei Schüler der CHR werden ausgezeichnet

Nagold. Geschichte ist selten das Lieblingsfach von Schülern. Ganz anders ist das bei Martin Lauterbach, Sebastian Röhrle und Jannik Vorholzer. Noch als Schüler der CHR Nagold untersuchten sie lokale Kirchengeschichte – und räumten damit jetzt einen Bundespreis ab.

Beim Geschichtswettbewerb "Gott und die Welt. Religion macht Geschichte", der von der Körber Stiftung in Zusammenarbeit mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgeschrieben wurde, holten jetzt auf Bundesebene nur drei Gruppen aus Baden-Württemberg einen Preis. Darunter auch Schüler von der Nagolder Christiane-Herzog-Realschule (CHR). Martin Lauterbach, Sebastian Röhrle und Jannik Vorholzer dürfen sich über den dritten Bundespreis und damit über ein Preisgeld von 500 Euro freuen. Ihr Beitrag "Zwischen Reformation und Revolution. Das Wirken Sebastian Lotzers und Michael Sattlers in Horb" war einer von insgesamt 1639 eingesendeten.

Wissenschaftliche Arbeit wurde zwischen den drei Schülern aufgeteilt

Die drei ehemaligen Schüler der CHR beleuchteten den Einfluss von Sebastian Lotzer und Michael Sattler in und um Horb. "Die beiden sind quasi in Vergessenheit geraten", meint der betreuende Lehrer Gabriel Stängle. Die Leistung der Schüler war, sich mit staubiger Archivarbeit und Recherche den beiden Figuren anzunähern und in den lokalgeschichtlichen Rahmen einzubetten. "Die drei haben sich arbeitstechnisch aufgeteilt. Einer kümmerte sich um Sattler, der zweite beschäftigte sich mit Lotzer und der dritte brachte beides zusammen. Die drei Jungs haben alle bekannten Schriften herangezogen und miteinander verglichen", berichtet Stängle.

Dass dies keine kurzweilige Arbeit war, bekräftigt Martin Lauterbach stellvertretend für das Trio: "Wir haben ein Jahr daran gearbeitet und mussten viele Texte übersetzen. Aber unsere Begeisterung für Geschichte wurde geweckt."

Stängle selbst war während der Arbeit immer wieder mit eingebunden und unterstützte die drei Preisträger bei der Umsetzung.

Die jungen Herren besuchen mittlerweile weiterführende Schulen, haben also wenig Gelegenheit, das Preisgeld gemeinsam zu verwenden, was Lauterbach bedauert: "Leider gehen jetzt alle auseinander." Doch die Freude sowie die Begeisterung für Geschichte werden bleiben.

Wer weiß, vielleicht kommen eines Tages drei prominente Geschichtswissenschaftler aus Nagold. Der Grundstein ist schon gelegt.