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Mutwillige Zerstörung am Wochenende schockiert. Stadt durch Vandalismus zeitlich im Verzug.

Nagold - Gelbe und violette Frühlingsblumen, frische dunkelbraune Erde – und mittendrin ein großer Fußabdruck. Anfang der Woche wurden die Augen von Stadtmitarbeiterin Dorothea Traub groß, als sie sah, was man mit dem Nagolder Blumenswing angestellt hatte.

Dass am Wochenende des Nachts mancher betrunkene Zeitgenosse auf dumme Ideen kommt und ein paar Blumen für die Auserwählte abreißt, ist ja nichts Neues. Mit welcher Dreistigkeit jedoch diesmal beim Nagolder Blumenswing vorgegangen wurde, erschüttert die Stadtverwaltung um Dorothea Traub vom Baudezernat.

Jahr für Jahr entsteht in der Zeit vor Ostern in der Nagolder Innenstadt der sogenannte Blumenswing: Beete mit Frühblühern, die die Marktstraße säumen. Damit will man Nagold in ein buntes Blumenmeer verwandeln. "Wir versuchen immer, die Stadt zu Ostern aufzuhübschen", erklärt Traub. Dazu überlege man sich ein schönes Gestaltungskonzept, welches das Gärtnerteam dann umsetze. Übrigens nicht nur beim Blumenswing – auch in anderen Straßen.

Am Montag kam dann der Schock für Traub und ihre Kollegen: Unbekannte hatten nicht nur Blumen abgerissen, jemand war im Bereich vom Rathaus bis zur Waldachstraße an der Marktstraße durch den Swing gelaufen und hatte ihn damit mutwillig zerstört. "Man konnte es an den Fußspuren erkennen", sagt Traub erzürnt. Ihr als Pflanzenliebhaberin tut der Anblick und die Tatsache, dass man die mühevolle Blumeninstallation nicht wertschätzt doppelt weh. Auch an der Waldachstraße hätten Unbekannte sogar Gehölz aus den Kübeln herausgerissen und anschließend wieder notdürftig zurück gelegt. "Zwar hat es jedes Jahr kleinere Zerstörungen am Blumenswing gegeben, jedoch nie in einem solchen Ausmaß und mit einer derartigen Unverfrorenheit", macht Traub ihrer Wut Luft. Für die Täter fielen ihr einige unschöne Begriffe ein, kann sie sich nur mit Mühe und Not zügeln. Sie hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Am liebsten wäre es ihr, wenn die Täter einen Sozialdienst als Gärtner ableisten müssten. "Wenn wir Geld dafür hätten, würde ich auch eine Belohnung aussetzen", sagt die Mitarbeiterin der Stadt. Der Swing liegt ihr am Herzen. Das sei etwas anderes als einfach auf eine Stahlwand einzuschlagen, erklärt sie. Hier hätte jemand Blumen zertreten.

Durch den Vandalismus sei man zeitlich im Verzug. Derzeit werden überall in der Stadt Blumen gepflanzt. Zwar hat man geplant, den Blumenswing wieder herzurichten, aber Traub ist erstmal bedient. "Die Motivation ist jetzt natürlich gedämpft. Wozu die ganze Mühe, fragt man sich?"