Die aktiven Badmintonspieler in dieser Saison: Britta Sievers, Nico Breitenbach, Damir Jelenic, Regina Fuchslocher, Sabrina Akdeniz (hinten, von links), Miguel Klauß, Steffen Riedt und Markus Martens (vorne, von links). Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

VfL-Badmintonspieler haben den Aufstieg geschafft – aber nicht genug Spieler für die Liga

Von Jacqueline Geisel

Nagold. Den Aufstieg schon in der Tasche, aber nicht genug Spieler, um sich in der höheren Liga auch zu beweisen: Die Freude über den sportlichen Erfolg der Badmintonabteilung wird von Spielermangel überschattet.

Am letzten Spieltag wurde es endlich offiziell: Die erste, derzeit aber auch einzige Mannschaft der Badmintonabteilung des VfL schaffte nach acht Jahren wieder den Aufstieg in die Bezirksliga. Doch die Personaldecke ist dünn, ob die Nagolder nächste Saison überhaupt eine Mannschaft stellen können ungewiss. Mindestens vier Männer und zwei Frauen sind hierfür nötig. Durch den Wegzug von Britta Sievers sind allerdings nicht mehr genug weibliche Spieler vorhanden. Mit ihr verliert die Abteilung eine international erfolgreiche, herausragende Spielerin. Sie gewann unter anderem bei den World Master Games 2013 eine Gold- und zwei Bronzemedallien.

Einen Ersatz für Sievers gibt es bisher nicht. Regina Fuchslocher, die diese Saison noch hin und wieder einsprang, will sich nun endgültig aus dem aktiven Spiel zurückziehen. Damit stünde Sabrina Akdeniz beim Damendoppel allein auf dem Feld.

Bei den Herren sieht es aber nicht unbedingt besser aus. Damir Jelenic, oft als Star der Mannschaft gelobt, ist derzeit verletzt, sein Zustand bis zur nächsten Saison ungewiss. Somit blieben im schlechtesten Fall nur vier Männer übrig: Miguel Klauß, Steffen Riedt, Nico Breitenbach und Markus Martens. Dabei bräuchte es bei acht Spieltagen pro Saison auch ein paar Ersatzspieler.

Seit der Gründung der Abteilung in Rohrdorf in den 70er Jahren waren die Badmintonspieler sportlich eigentlich immer erfolgreich. Bis zu vier Mannschaften konnten pro Saison antreten, teilweise bis hoch zur Landesliga. Doch seit dem Höhepunkt Ende der 90er Jahre will nicht mehr so recht Nachwuchs kommen. Schon seit einigen Jahren reicht die Spielerzahl nur noch für eine Mannschaft aus. Jugendliche sind durchaus vorhanden, doch die meisten davon sind zu jung für einen Wechsel zu den Aktiven, andere schaffen den Sprung in die Mannschaft wegen Studium, Arbeit oder Auslandsaufenthalten nicht.

So richtig genießen können die Spieler ihren Erfolg daher nicht, hängt doch der Fortbestand der letzten verbliebenen Mannschaft am seidenen Faden. "Aufsteigen und dann die Mannschaft auflösen müssen wäre das Peinlichste, was es gibt", bedauert Mannschaftsführer Miguel Klauß die Situation. Den Badmintonspielern bleibt daher nur zu hoffen, dass die Abteilung bis zur nächsten Saison ein wenig Zuwachs verzeichnen kann. "Wir freuen uns über jeden neuen Spieler", lud Steffen Riedt potentielle Mannschaftsmitglieder zum Training ein.

Die Jugend trainiert immer Dienstag Abend ab 18 Uhr in der Stadthalle, die Hobbyspieler treffen sich im Anschluss um 19.30 Uhr. Die Aktiven trainieren Donnerstags ab 20 Uhr in der OHG-Halle.