Der Schietinger Ortschaftsrat traf sich zur konstituierenden Sitzung. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Schietinger Ortschaftsrat wählt Thomas Reimer zum Nachfolger der langjährigen Ortsvorsteherin Gabi Gebharz

Von Martin Bernklau

Nagold-Schietingen. Wie Philipp Lahm aufhören, wenn’s am schönsten ist – so deutete der Nagolder Oberbürgermeister den Rückzug von Gabriele Gerharz vom Amt der Schietinger Ortsvorsteherin. Der neue Ortschaftsrat empfahl Thomas Reimer als ihren Nachfolger.

Damals im Jahr 1999, als mit Gabi Gerharz die erste Frau im Nagolder Sprengel ein Ortsvorsteher-Amt antrat, war Jürgen Großmann selber erst Ortsvorsteher. Der heutige Oberbürgermeister stellte bei der Übergabe einer Ehrenuhrkunde des Gemeindetags für 20 Jahre Kommunalpolitik die persönlichen Vorzüge der scheidenden Ortsvorsteherin heraus: Sachlichkeit, praktische Vernunft sowie Verlässlichkeit, gepaart mit Ruhe und Gelassenheit.

Gabi Gerharz war nicht mehr angetreten, weil sie sich wieder ganz ihrem Beruf als Keramik-Ingenieurin in Dornstetten widmen will. Die jüngsten Erfolge teilt sie mit den ausscheidenden und wiedergewählten Mitgliedern ihres Schietinger Ortschaftsrats. Als wichtigsten nannte der OB die Einrichtung einer modernen Breitband-Netzinfrastruktur für Nagolds kleinsten Teilort, aber auch die Gestaltung des Dorfplatzes. Zuletzt habe Gabi Gerharz dem Gemeinderat noch einen Jahresaufschub für das eigentlich schon beschlossene Ende des örtlichen Kindergartens abgetrotzt. Das nannte Großmann auch eine "Aufgabe und Verpflichtung" für den Nachfolger und die neuen Räte. Gabriele Gerharz habe "erstklassige Arbeit geleistet, den Ort geprägt und Schietingen bestaufgestellt hinterlassen".

Der Oberbürgermeister und die scheidende Ortsvorsteherin verabschiedeten die 2009 gewählten Ralf Gutekunst, Carlotta Hellmann-Ungericht und Martin Rauschenberger sowie den seit 1999 im Ortschaftsrat aktiven Lothar Miller aus dem "eigentlich ganz jungen Gremium". Sehr viel, so Großmann, sei passiert in dieser Legislatur, ja, der Ort habe eine "geradezu bahnbrechende Entwicklung genommen". Er erwähnte auch noch das Feuerwehrmagazin und das Baugebiet Wezenäcker. Die Ortsvorsteherin wusste noch eine Reihe weiterer Dinge zu nennen: die Freistellung des Lindenbergs mitsamt den grasenden Ziegen, die Begrüßungselemente an den Ortseingängen, die Buchten an der Straße nach Haiterbach.

Gemeinsam mit den wiedergewählten Reinhold Gutekunst, Jörg Rauschenberger, Thomas Reimer und Dagmar Stepper verpflichtete der OB nach dem Sprechen der Gelöbnis-Formel auch die neuen Ortschaftsräte per Handschlag: Kathrin Deutschle, Stefan Korn, Wilhelm Gutekunst und Andreas Lemke. Helmut Siebert hatte sich entschuldigen lassen.

Die offene Wahl zum Nachfolger fiel einstimmig für Thomas Reimer aus, den einzigen Kandidaten. Gleichfalls einstimmig stellten die Ortschaftsräte dem Polizeibeamten den erfahrenen Jörg Rauschenberger als Stellvertreter zur Seite.

Nagolds Gemeinderat muss die Vorschläge noch bestätigen.