90 Jahre alte Bahnbrücke über Kreisstraße zwischen Gündringen und Vollmaringen entzweit Kreisräte.
Nagold-Gündringen - Kleine Brücke – große Diskussion: Der Verwaltungsausschuss des Kreistages konnte sich am Montag nicht einigen in der Frage, ob die 90 Jahre alte Bahnbrücke über die Kreisstraße zwischen den Nagolder Ortsteilen Gündringen und Vollmaringen für runde 300 000 Euro erneuert und in diesem Zuge verbreitert werden soll. Kritiker fürchten eine Zunahme des Verkehrs auf der schmalen Strecke. Für FDP-Kreisrat Karl Braun käme es einem "Schildbürgerstreich" gleich, wenn man die Chance für einen Neubau nicht ergreifen würde.
Die DB Netz AG wird das betagte Bauwerk sanieren, das mit seiner Fahrbahnbreite von bislang 4,7 Meter und einer maximalen Durchfahrtshöhe von 3,7 Meter ohnedies ein Nadelöhr für den Verkehr (500 Fahrzeuge am Tag) darstellt. Der Kreis kann, muss sich aber nicht an dem 1,35 Millionen Euro teuren Bau beteiligen. Tut er’s, muss er mit einem Eigenanteil von 620 000 Euro rechnen, wovon wiederum die Hälfte bezuschusst wird. Verweigert er sich einer Beteiligung, baut die Bahn eine neue Brücke – mit den alten Abmessungen.
Vor allem die Freien Wähler stemmten sich gegen eine Beteiligung des Kreises. Fraktionschef Volker Schuler: "Wir brauchen keinen Straßenbau mit G’walt." Sein Fraktionskollege Ulrich Bünger pflichtete bei: "Die Straße tut’s auch so." Kreisräte von CDU, SPD und FDP plädierten indes, die Chance zu nutzen, andernfalls würde die Brücke für die nächsten 100 Jahre so bleiben, wie sie ist.
Auf Antrag von CDU-Fraktionschef Jürgen Großmann will man mit den Gemeinden vor Ort klären, ob ein verbreiterter Neubau – und damit womöglich eine Verkehrszunahme – sinnvoll erscheint.
