Nagolder Chor zieht Bilanz / "Come Together" plant im Oktober Musical-Aufführung von Mamma Mia
Von Kirsten Ließmann
Nagold. Immer, wenn der Frühling an die Türe klopft, ist die Zeit für den Nagolder Liederkranz gekommen, sich zur Jahreshauptversammlung zusammenzufinden. Da war es nur recht, dass der Chor "Come Together" mit einem fröhlichen "Cantate Domino" des litauischen Komponisten Vytautas Miskinis dieses Gefühl von Leichtigkeit bei seinen Mitgliedern und Besuchern noch verstärkte; stand doch an diesem Abend eine schwere Entscheidung an.
Charmant führte die erste Vorsitzende Monika Fiedler durch den Abend und begrüßte erst einmal alle Mitglieder und Gäste, die sich eingefunden hatten. Dabei wies sie auf das stattliche 172. Jahr des Vereinsbestehens hin. Mit einem erleichterten "das Erste ist geschafft" reichte sie den Stab an die Schriftführerin Roswitha Homberger weiter, die das vergangene Jahr des Liederkranzes Revue passieren zu lassen. Etliche Konzerte von "Come Together" – teilweise in Gemeinschaft mit dem Jugendchor "Teenvoice" – wurden abgehalten. Stets von Erfolg gekrönt. Stolz ist man dabei auf sein Gesangs- und Kompositionstalent Katharina Meßner. Hochzeiten wurden vom Gesang des Liederkranz begleitet, Geburtstagsfeiernde mit so manchem Ständchen beglückt und der Rauschbart zu Horb per pedes erobert. Doch ein ganz besonderes Erlebnis war fraglos das Gemeinschaftskonzert mit der bekannten Sängerin Kathy Kelly, dem ehemaligen Mitglied der singenden irischen Großfamilie "The Kelly Family", das Ende September in der Stadtkirche Nagold stattfand.
Auf das Schwelgen in schönen Erinnerungen folgten noch ein paar Zahlen: 60 aktive Sänger gebe es momentan im Liederkranz, davon singen 21 Sängerinnen im Frauenchor, der von Hans-Albert Zutavern geleitet wird. Die restlichen 39 Stimmen bereichern den gemischten, meist englisch singenden Chor "Come Together", dessen Leitung Martin Kalmbach innehat. Hinzu kämen noch 65 Fördermitglieder, informierte Homberger.
Bevor Herta Schimanski ihre akkurat geführte Kasse, unter Zuhilfenahme eines übersichtlich aufgemachten Berichts für die Mitglieder, darlegte, stimmte der Frauenchor ein Lied an. Abschließend wurde die Kasse durch Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann entlastet.
Danach war die Zeit gekommen, die Chorleiter des Liederkranzes zu Wort kommen zu lassen. Martin Kalmbach kündigte schon einmal, nicht ohne Vorfreude, an, dass man am 25. Oktober dieses Jahres das Musical Mamma Mia im Kubus aufführen wolle. Hans-Albert Zutavern hingegen war untröstlich, wurden doch alle geplanten Konzerte des vergangenen Jahres durch höhere Gewalt vonseiten der Gastgeber abgesagt. Ärgerlich und sicherlich enttäuschend zugleich, in Anbetracht dessen, dass man sich stets darauf vorbereitet habe.
Das heikelste Thema des Abends war zweifelsohne die Erhöhung des Jahresbeitrages von 60 auf 80 Euro. Bei einer Steigerung von 33 Prozent keimte doch etwas Unmut bei einigen Mitgliedern auf. Allerdings konnten Fiedler, Schimanski und Homberger gute Gründe dafür benennen, denn immerhin sank beispielsweise die Zahl der Fördermitglieder in den vergangenen Jahren drastisch. Kompromissbereit schlug Monika Fiedler schlussendlich eine Beitragserhöhung um zehn Euro auf 70 Euro vor, die mit fünf Enthaltungen angenommen wurde.
Zu guter Letzt standen noch Wahlen und Ehrungen an. Erstere führte Jürgen Großmann souverän und gewünscht öffentlich durch. Den ersten Vorsitz übernimmt erneut Monika Fiedler, zur zweiten Stellvertreterin wurde abermals Birgit Pfaff gewählt und Roswitha Homberger ließ sich zu zwei weiteren Jahren als Schriftführerin "überzeugen". Erika Bross ist nun Ausschussmitglied des Frauenchores, Marion Walz von "Come Together". Zweites Ausschussmitglied der fördernden Mitglieder ist Karl Rauser, und Anneliese Leipe rückt bei der Kassenprüfung nach.
Die anstehenden Ehrungen vollführte Monika Fiedler nur allzu gern. Eine herzliche Umarmung und ein elegantes Rosenbouquet erhielten Rosina Jäger, Rita Lehmann und Roswitha Homberger für 30 Jahre Treue, Anneliese Pichowski für stattliche 40 Jahre Mitgliedschaft und Gudrun Butz für beeindruckende 50 Jahre Sangesfreuden.
