Der "alte Mann" Franz Röber, der mit seinem Laufteam für die Teilnahme am Stuttgart-Lauf 2017 trainiert. Foto: EJW Foto: Schwarzwälder-Bote

Integration: Flüchtlinge aus Gambia trainieren derzeit mit Franz Röber für den Stuttgart-Lauf

Seit einigen Wochen trainieren fünf Flüchtlinge aus Gambia, die in Gündringen wohnen, für den 24. Stuttgart-Lauf am 25. Juni. Franz Röber, der in Nagold wohnt und sich im Arbeitskreis Flüchtlinge engagiert, hat sie für diese Aktion gewonnen.

Nagold. Zusammen mit Berthold Friess, Direktor des Landtags in Baden-Württemberg und bisher fast 100 Hobby-Läufern starten sie mit dem Laufteam des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) beim größten Laufereignis im "Ländle" und beteiligen sich damit auch an der Aktion "500 für 500", mit der das EJW auch auf das Reformationsjubiläum aufmerksam machen möchte.

"Afrikaner werden als Läufer geboren"

"Langsam, langsam, alter Mann", rufen sie dem 60-Jährigen Franz Röber beim ersten Testlauf zu. "Afrikaner werden als Läufer geboren. Und das zeigen sie", berichtet Franz Röber, der als Landesreferent für die Schülerarbeit im EJW tätig ist. Der Stuttgart-Lauf 2017 ist das Mega-Event, auf den sich die jungen Flüchtlinge derzeit intensiv vorbereiten. Im Arbeitskreis Asyl haben sie den Stuttgart-Lauf als ein tolles Laufangebot für sich entdeckt. Auf der ausgehängten Liste haben sie sich deshalb gleich eingetragen.

Doch mit ihrem Schuhwerk, bestehend aus Sandalen oder ganz normalen Halbschuhen, war das Vorhaben schwierig. Mit Hilfe vieler Spender und der Unterstützung eines Nagolder Sportgeschäfts konnten rasch gute Laufschuhe für die jungen Läufer besorgt werden.

Nun ging es ans Training. "›Langsam, langsam, alter Mann‹ – diesen Satz sprach Yallow rücksichtsvoll zu mir gewandt. Er ist 22 Jahre jung und springt energiegeladen über die Waldwege. Na ja. Es stellt sich wirklich die Frage, wer trainiert hier wen? Doch eines ist zweifelsfrei nach Trainingseinheiten erkennbar: Auch auf der Stirn meiner Freunde stehen Schweißperlen", erzählt Röber.

Yallow, Omar, Badjie, Malang und Momudou freuen sich auf das EJW-Laufteam. Sie laufen für den AK Asyl in Gündringen und schwitzen damit für eine gute Sache. Denn das EJW hat seinen Laufeinsatz mit einer Spendenaktion verbunden. Der Arbeitskreis Asyl in Gündringen ist eines der zahlreichen Projekte, die Läufer und Spender unterstützen können.

"Für mich persönlich ist es eine Riesen-Erfahrung, mit diesen jungen Leuten im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Weg zu sein. Und ich spüre, wie Gott diese Menschen mit seiner grenzenlosen Liebe trägt und ermutigt", erzählt Röber.

Nun hofft er auf gute Laufzeiten. "Ich, als alter Mann, werde sie von hinten unterstützen", sagt er lächelnd. "Wer gerne bei dieser Aktion noch mitlaufen oder die Läufer unterstützen möchte, kann sich gerne bei mir melden."

Weitere Informationen: www.ejw-laufteam.de