Der Calwer Autor Uli Rothfuß bringt in Nagold sein Stück "Die Welt ist voll von ungehenkten Galgenvögeln" auf die Bühne. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

"Die Welt ist voll von ungehenkten Galgenvögeln" am 6. Juli auf dem Boysen-Forum

Nagold. Im Rahmen des Gesamtkunstwerkes "Formen, Farben, Klänge, (T)Räume" wird am Freitag, 6. Juli, auch ein Theaterstück aufgeführt. Ab 19.30 Uhr wird auf dem Friedrich Boysen-Forum der Landesgartenschau im Stadtpark Kleb "Die Welt ist voll von ungehenkten Galgenvögeln" gegeben.

Dieses Theaterstück von Uli Rothfuß aus Calw erzählt das kurze Leben des "Erzjauners" Johann Babtista Herrenberger, genannt der Konstanzer Hans. Er hatte ein kurzes Leben und war einer der berüchtigtsten Räuber seiner Zeit. Um sein Leben zu retten, beging er einen zweifachen Verrat: an seinen Raubkumpanen und an der Sprache der Räuber und des fahrenden Volkes. Seine Geschichte wurde von dem Pfarrer aufgezeichnet und veröffentlicht, der ihn während seiner Sulzer Gefängniszeit besuchte.

Uli Rothfuß zeichnet dieses Zeitdokument in seinem Theaterstück über die andere Seite der Geschichte des Landes Anfang des 19. Jahrhunderts mit poetischer Kraft und Freiheit nach und lässt so einen der aufsehenerregendsten "Jauner" in deutschen Landen wieder auferstehen: als kraftvolle, als tragische und letztlich doch als schwache Gestalt, die in ihrer ganzen Person zwar ein Abbild ihrer Zeit darstellt, aber auch in jede andere Epoche passt.

Dieses Stück feiert als szenische Lesung mit Uli Rothfuß, begleitet von den Schauspielern Bernd Wengert, Ana Schlegel und der Musikerin Carmen Hörberger an diesem Abend in Nagold Premiere.