Die an der Hilfsmission beteiligten Optiker erlebten in Nouakchott einen regelrechten Ansturm. Mehr als 350 Patienten ließen sich Brillen anpassen, die sie sich sonst nie leisten könnten (Bild links). Über die Schulspeisung freuen sich die Kinder in der Waisenhausschule Diallo, die von den Helfenden Händen finanziert wird. Fotos: Frey Foto: Schwarzwälder-Bote

Weitere Hilfsmission für Mauretanien hinterlässt tiefe Eindrücke / Massenansturm auf Optiker in Nouakchott

Nagold/Nouakchott. Eine Delegation des Vereins Helfende Hände war für eine Woche in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott, um medizinische Geräte zu montieren, zu warten, aber auch, um Ärzte vor Ort bei schwierigen Operationen zur Seite zu stehen.

Um die neunköpfige Truppe für die Hilfsmission zusammenzustellen, musste der Vorsitzende Wolfgang Henne, Frauenarzt aus Nagold, nicht lange suchen. Viele der mitgereisten Fachleute waren schon mehrfach in Mauretanien.

Neben Henne sind Maria Butschek (OP-Schwester), Peter May (Medizintechniker), Gaby Frey (Betriebsdolmetscherin) und Albert Goldmann (Augenoptiker) mitgereist. Zum ersten Mal waren Inge Schuon (Logistikerin), Peter Heuser (Architekt), Dirk Wolken (Chirurg) und Klaus Heuser (Augen- optiker) dabei.

Im Vorfeld der Mission war bereits ein Container mit medizinischen und augenoptischen Geräten an das Einsatzkrankenhaus Cheikh Zayed vorgeschickt worden. Mitglieder der Delegation konnten diese Geräte vor Ort montieren und andere, die schon vor längerer Zeit geliefert worden waren, warten.

Die mitgereisten Ärzte unterstützten während des Aufenthalts ihre Kollegen in Nouakchott bei aufwendigen Operationen.

Ein wichtiger Teil der Reise war es, die Leitung des Cheikh Zayed Krankenhauses bei ihren Erweiterungsplanungen zu beraten. Langfristig soll die Klinik um das Doppelte vergrößert werden. Ein weiterer Einsatzort war die Waisenhausschule Diallo. Der Verein Helfende Hände trägt seit über einem Jahr die Kosten für die Lehrer und hat vor zwei Monaten dort eine Schulspeisung eingeführt, die vor Ort nochmals geprüft wurde.

Die Delegation überzeugte sich davon, dass die Kinder diese Möglichkeit begeistert annehmen und sich über das vollwertige gesunde Essen freuen. Dank der Unterstützung über den Kleinstprojektefonds der deutschen Botschaft in Nouakchott war es möglich, bei dieser Reise die Ausstattung der Waisenhausschule Diallo zu vervollständigen. Nun verfügt die Schule über Möbel, Tafeln und Schulbedarf wie Kopierer und neue Landkarten, die eine neue Lernatmosphäre ermöglichen.

Sowohl der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums von Mauretanien, Ould Dié, als auch die deutsche Botschafterin Siefker-Eberle waren von den Aktivitäten des Vereins beeindruckt.

Die "Helfenden Hände" sind inzwischen in Nouakchott ein fester Begriff, die Einsätze werden genau und lange im voraus geplant, nur so ist die hohe Effizienz trotz kurzer Reisedauer möglich.

Neu ist die Kooperation mit dem Nationalen Programm zur Verhinderung von Blindheit. Dem Augenoptikerteam Goldmann und Heuser gelang es dank des von Daimler gespendeten mobilen Autorefraktometers "Retinomax", bei 350 Patienten die Augen zu vermessen und Brillen anzupassen.

Mit Unterstützung der Optiker Brillen Bach (Dornstetten), Optikmal (Nagold) und Optik Heuser (Nagold) wurden für die Mission vorab mehrere hundert Brillen mit neuen Gläsern angefertigt, um sie vor Ort auf Sehhilfebedürftige, die sich keine Brille leisten können, anzupassen.

Missionsneuling Klaus Heuser sagte: "Es begeistert mich, wie unmittelbar die Arbeit der Helfenden Hände vor Ort ankommt und wie dankbar die Menschen für unsere Hilfe sind."