Acht Schüler des Jahrgangs 1970 (von links): Wolfgang Merkle, Gerhard Rauser, Peter Braun, Michael "Mimi" Kalmbach, Wolfgang Schöttle, Werner Schöttle, Norbert Niethammer und Erwin Helber in ihrem alten Klassenzimmer der CHR. Foto: Faust Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Realschule blickt auf 50-jähriges Bestehen zurück – und feiert

Von Daniel Faust

Ein ganzes Schuljahr feierte die Christiane-Herzog-Realschule ihr 50-jähriges Bestehen – erst mit einem offiziellen Festakt im November, jetzt mit einem großen Ehemaligentreffen an der Schule selbst.

Nagold. "Wir wollten ein Fest für alle machen und nicht nur eine Festveranstaltung", erläuterte Schulleiter Andreas Kuhn. Rund 1000 ehemalige Schüler und Lehrer sind der Einladung gefolgt.

"Komm wir gehen in die Ecke", sagte ein ehemaliger Schüler der Realschule zu seinen ehemaligen Schulkameraden mit dem Zusatz "...so wie früher". "So wie früher", diesen Satz konnte man sicherlich beim Ehemaligentreffen öfters hören. Schließlich waren über den Abend verteilt 45 Jahrgänge wieder an ihrer alten Schule. "Wir sind sehr zufrieden mit der Besucherzahl. So um die 1000 sind heute Abend da", erläuterte Schulleiter Andreas Kuhn, der seit 2012 die Schule leitet. Acht dieser 1000 ehemaligen CHR-Schüler gehörten dem ersten Jahrgang 1970, einem Jahrgang mit Kurzschuljahr, an. Einer dieser Schüler ist Werner Schöttle, der sich an den ersten Tanzkurs, den es in der Gegend gab, erinnerte. "Im heutigen Physikraum war damals ein Mehrzweckraum. Dort wurden auch Klassenarbeiten geschrieben. Hier fand der Tanzkurs statt und wir standen da mit unseren engen Konfirmanden-Anzügen."

"Manche habe ich nach der Schule nie wieder gesehen"

Ebenso gab es damals schon die Bibliothek, allerdings als Aufenthaltsraum für Schüler, die auf den Bus warten mussten. "Es ist schön, mal wieder im alten Klassenzimmer zu sein", sagte Schöttle. In diesem im obersten Stock hatte sich schon der Abschlussjahrgang von 1996 auf der Tafel mit Kreide verewigt. Eine Jahreszahl, die Schöttle und seine sieben Schulkameraden locker unterbieten konnten. Die Frage eines Kameraden "Kannst Du überhaupt schreiben?", parierte Peter Braun mit den Worten. "Ja, das habe ich genau hier gelernt" und schrieb seinen Namen in nicht mehr schönschreibkonformer Schrift an die Tafel. "Manche habe ich nach der Schule nie wieder gesehen", sagte er. "Die aus meiner Gegend waren schon, aber den Großteil eben nicht. Die Erinnerungen kommen bei mir, wenn man darüber spricht."

Gerhard Rauser aus dem selben Jahrgang erinnerte sich an Ausflüge in den Ferien mit dem ersten Schulleiter Hermann Seitz. "Das würde es ja heute nicht mehr geben."

Visuelle Erinnerungen gab es in Form von mehr als 150 Bildern, die auf den digitalen Schwarzen Brettern in Endlosschleifen liefen. Auf ein Programm habe man bewusst verzichtet. "Dann hätte man das ganze Treffen immer unterbrechen müssen", sagte Schulleiter Kuhn. "Das würde nicht passen." Die Reaktion der heutigen 9er-Klassen, die am gleichen Tag ein Schulfest hatten, gab ihm dabei Recht. "Da haben schon viele gesagt, dass sie in zehn Jahren dann kommen wollen."