Die Stadtkapelle Nagold brachte beim Konzert in der Stadthalle viele Musikrichtungen zu Gehör. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Blasmusik: Stadtkapelle Nagold überzeugt die Zuhörer in der Stadthalle

Schwungvoll bis dramatisch, rockig aber auch klassisch ging es beim Konzert der Stadtkapelle in der Stadthalle zu. Unter dem Motto "On Stage" zeigten die Musiker auf eindrucksvolle Art die ganze Bandbreite ihres Könnens. Ein Programmteil wurde komplett von der Jugendkapelle gespielt.

Nagold. Der Anfang wurde gemacht mit "Chapel Forge Overture" von Stephen Bulla, einem amerikanischen Komponisten, der viel für Feierlichkeiten im Weißen Haus geschrieben hat.

Giuseppe Verdi wurde gewürdigt mit der Aufführung der Ouvertüre zu der Oper Nabucco, arrangiert für Blaskapelle von Franco Cesarini. Dieses Stück besticht besonders durch den dramatischen Aufbau, der hervorragend interpretiert wurde.

Von Satoshi Yagisawa stammt "A Vision of the First Light" – ein sehr feierliches Stück.

Bei "Fuegos del Alma" sollen die Nöte der Seele klanglich beschrieben werden, daher werden hier die verschiedensten Stimmungen von leicht und hell bis ganz düster vorgetragen. Zu diesen Stimmungen passende Bilder wurden hinter der Kapelle an die Wand projiziert.

"Swing low, sweet chariot" beruhigt wieder

Die Mitglieder der Jugendkapelle spielten als erstes "The Muppet Show Theme" und danach – um die Gemüter zu beruhigen, wie einer der jungen Musiker scherzhaft bemerkte – das Spiritual "Swing low, sweet chariot". Dieses Lied stammt wahrscheinlich aus der Zeit des Bürgerkriegs in Amerika und wurde von Wallis Willis verfasst, der von der Sklaverei befreit als freier Mann bei Indianern lebte.

Zu dem Stück "My Favorite Things" wurde alles mögliche gezeigt, das von Menschen als Lieblingsding betrachtet werden kann. Zum Abschluss spielte die Jugendkapelle "Great Movie Adventures", Ausschnitte aus der Filmmusik von Star Wars, E.T. und Jurassic Park, arrangiert für Blaskapelle.

Nach der Pause, in der die leider nicht sehr zahlreich erschienen Besucher vorzüglich bewirtet wurden, ging es weiter mit "Under the Flag of Glory", zeremonieller Marschmusik von dem Japaner Jun’ichi Naito. Marc Jeanbourquin ließ sich von der jüdischen Klezmermusik zu der Komposition "Mazel Tov!" inspirieren. Das bedeutet "Viel Glück", und dazu passend wurden die verschiedensten Glücksbringer gezeigt, vom vierblättrigen Kleeblatt bis zum Marienkäfer. Der Komponist wollte eigentlich mit diesem Stück die Zuhörer zum Tanzen bringen – in der Stadthalle wippten die Besucher wenigstens mit den Füßen, wie Moderator Henning Petersen gesehen hatte.

"Flashing Winds" von Jan van der Rost ist ein sehr schwungvolles Musikstück und hervorragend geeignet, das Können einer Kapelle unter Beweis zu stellen.

Medley gedenkt an Amy Winehouse

Petersen zählte Musiker auf, die nur 27 Jahre alt geworden sind: Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Brian Jones und Kurt Cobain. 2011 gesellte sich auch Amy Winehouse zum Club 27 dazu – die Stadtkapelle gedachte der exzentrischen Sängerin mit einem Medley ihrer Erfolge.

Bonnie Tyler hatte 1982 großen Erfolg mit "Total Eclipse of the Heart". Mittlerweile ist es besser bekannt als Teil des Musicals "Tanz der Vampire", unter diesem Titel wurde es beim Konzert der Nagolder Stadtkapelle im Programm aufgeführt.

Geschäftsführer Norbert Klemm bedankte sich ausdrücklich bei Dirigent Michael Kraus und den Besuchern für ihr Kommen.

Als Zugabe spielte die Kapelle einen Mix von Erfolgen der Gruppe "Toto", mit Unterstützung von Henning Petersen als Bassist.