Die Nagolder Freiwilligen-Agentur vermittelt regelmäßig Angebote der Vereine an potenzielle Helfer
Von Dorothee Trommer
Nagold. Seit fast zehn Jahren bieten die Mitarbeiter der Freiwilligen Agentur Nagold Beratung an für Mitbürger, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten. Die Agentur vermittelt diese potenziellen Helfer an Vereine oder gemeinnützige Institutionen.
Viele Menschen haben Interesse daran, ihre Tatkraft zur Verfügung zu stellen und zu helfen, wo sie gebraucht werden. Vielleicht gerade in den Ruhestand getreten, hat man mehr Zeit als während des Berufsalltages, oder die Kinder sind aus dem Haus. Welcher Grund auch immer einen dazu antreibt, sich eine Beschäftigung zu suchen, die Agentur kann helfen. Am Samstag war Martin Frank, der früher in der Agentur für Arbeit tätig war, am Schreibtisch im Bürgeramt und beriet Interessenten. Diese Beratung gibt es jeden ersten Samstag im Monat von 9 bis 11 Uhr. Durchschnittlich zwei bis drei Personen kommen zu diesen Terminen, berichtet Martin Frank. Außer ihm arbeiten Doris Lenz, Gisela Bihler und Renate Lechner im Team mit.
Das Angebot ist breit gefächert. Wer gerne mit Kindern arbeitet, könnte zum Beispiel im Kindergarten vorlesen. Ein 81-jähriger Herr, der regelmäßig im Kindergarten Mittlerer Steinberg vorliest, ist dort "Hahn im Korb", da die Kinder dort meist weibliche Betreuung haben. Auch im Kleiderladen wird regelmäßig Hilfe gebraucht oder bei Flohmärkten. Wer einen Schritt weiter gehen will, kann sich in der Hausaufgabenbetreuung engagieren oder eine Patenschaft für Lernbegleitung übernehmen. Für Senioren kann man kleine Besorgungen machen oder gemeinsam spazierengehen. Auch Vorlesen und gemeinsames Singen wird oft gewünscht.
Die Freiwilligenagentur schreibt regelmäßig Vereine und gemeinnützige Organisationen an und erkundigt sich nach deren Bedarf. Auch im Sportverein oder Musikverein können ehrenamtliche Mitarbeiter gut eingesetzt werden. Die Agentur verfügt momentan über 30 verschiedene Angebote. Ziel der Beratung im Rathaus ist, zu ermitteln, welche Art von Tätigkeit am besten zu dem Interessenten passt. So kam am Samstag ein 17-jähriges Mädchen in das Rathaus und fragte nach einer Tätigkeit. Martin Frank hat mit ihr vereinbart, dass sie sich bezüglich Hausaufgabenbetreuung selbst mit den Verantwortlichen in Verbindung setzt. So wird dann direkt besprochen, ob und wann die Mitarbeit zustande kommt. Dann wird auch geklärt, wie oft sie bei der Hausaufgabenbetreuung helfen wird. So muss sie sich nicht an einen Verein binden, sondern kann flexibel bleiben. Viele Menschen wollen sich nicht langfristig binden, sondern nur über eine überschaubare Zeit.
Auch im Umweltbereich gibt es Angebote: Es kann bei Pflegemaßnahmen geholfen werden oder bei der Erhaltung von Lebensräumen für die Tierwelt. Falls die Agentur mal nichts Passendes vorliegen haben sollte, so ergreifen die Mitarbeiter die Initiative und kontaktieren verschieden Einrichtungen. "Es ist für jeden etwas dabei", so Martin Frank, der sich über das Engagement der Bürger freut, aber dennoch meint, dass es ruhig noch ein paar mehr sein könnten.
