Das Auftauchen des Buches "Die Länder der Welt" bringen Prinz Shadi und sein Volk ins Grübeln. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekttage: Aufführung des Musicals "Rotasia" in der Stadthalle begeistert Zuschauer

Von Sabine Stadler

Mehr als 120 Grundschulkinder der Zellerschule zauberten gemeinsam mit ihren Lehrern eine orientalische Kulisse in der Nagolder Stadthalle, vor der sie das Musical "Rotasia" aufführten.

Nagold. Die diesjährigen Projekttage der Nagolder Zellerschule standen im Zeichen einer Musical-Aufführung. Die Geschichte mit Texten von Sandra Engelhardt und Musik aus der Feder von Martin Maria Schulte handelt von dem orientalischen Königreich "Rotasia", in dem alle Menschen gleich aussehen, sich einheitlich rot anziehen und davon ausgehen, dass sie die einzigen Lebewesen auf der Erde sind.

Mit dem Auftauchen eines geheimnisvollen Buches, das den Titel "Die Länder der Welt" trägt, kommen insbesondere bei Prinz Shadi Zweifel daran auf, ob die Welt hinter dem geheimnisvollen Wald, der "Rotasia" umgibt, wirklich zu Ende ist. Schließlich macht er sich mit seinen treuesten Gefährten auf den Weg, um das herauszufinden.

Was er hinter den liebevollen und farbenfrohen Kulissen, die in der Grundschule gebastelt wurden, findet, sind nicht nur neue Freunde, sondern auch die Erkenntnis, dass die Welt kein einheitliches Dorf ist, sondern aus einer Vielfalt an Menschen und Kulturen besteht, die das Leben reich und das Miteinander spannend macht.

Unter der Leitung von Cäcilia Kittel und Steffen Schneider probten die beiden Chöre der ersten beiden Klassen und der dritten und vierten Klassen schon seit längerem die Lieder für die Aufführung, bei der am Anfang die ganz in rot gekleideten Kinder vor einer orientalischen Stadtkulisse saßen.

Lampenfieber war schon bei Betreten der Bühne spürbar

Vergangene Woche wurde bei den Projekttagen gebastelt, gedruckt und gemalt. So entstanden farbenfrohe Kulissen, ein Zauberwald, eine furchterregende Schlange und bunte Kostüme in Eigenregie. Die Bühne der Stadthalle verwandelte sich in eine Stadt aus tausendundeiner Nacht, die ein bisschen an Bollywood erinnerte.

Die Aufregung der Kinder vor dem großen Auftritt war schon beim Betreten der Bühne spürbar. Davor warteten bereits die Zuschauer auf den etwa 400 belegten Sitzplätze.

Viele Eltern waren gekommen, um die erste große Show ihrer Sprösslinge auf der Bühne live mitzuerleben. Alle Schüler zeigten, was sie drauf hatten – egal, ob als Chorsänger, Tanzkinder mit fliegenden Tüchern oder als Bäume im verzauberten Wald, sie alle begeisterten in ihren Rollen.

Die größeren Rollen, wie die des Königs, des Prinzen Shadi, der Hofwächter und der Boten wurden von folgenden Kindern gespielt: Sabrina, David, Larissa, Melina, Vanessa, Lara, Laura, Ariana, Fenja, Finn, Maximilian, Marvin, Sarah und Lara. Alle mussten viel Text lernen, zeigten ihr Können und ließen sich auch nicht durch kleinere Technikprobleme mit den Mikrofonen aus der Bahn werfen.

Musikalisch begleitete der stellvertretende Schulleiter Steffen Schneider die Kinder an der Orgel und dirigierte gleichzeitig den Chor der Größeren. Jens van der Veen am Schlagwerk und Katrin Voß an der Querflöte waren musikalisch ebenfalls mit von der Partie.

"Wenn aus Fremden Freunde werden, ist das doch ein Grund zu feiern! Wenn aus Fremden Freunde werden, sieht die Welt gleich bunter aus", lautete nicht nur eine Liedzeile, sondern auch die gerade derzeit einmal mehr aktuelle Botschaft des Musicals.

Begeisterung der Gäste noch nach Verlassen der Stadthalle spürbar

Die Lehrerin Cäcilia Kittel bedankte sich bei allen Kindern (auch bei den kreativen Kulissenkindern im Publikum, die für den Druck der bunten T-Shirts verantwortlich waren und die imposante, orientalische Stadtkulisse gestaltet hatten), bevor unter der Regie von Projektleiter Steffen Schneider als Zugabe nochmals das Lied "Du, ich, wir und ihr – kommt doch zu uns, wir freuen uns auf euch" gemeinsam gesungen wurde.

Schulleiter Ullrich Schubert bedankte sich bei seinem Kollegium für das "faszinierende und gelungene Projekt". Auch beim Verlassen der Stadthalle war das Publikum noch immer begeistert von der Aufführung.