Die jungen Forscher der Christiane-Herzog-Realschule wollen sich jetzt noch mehr anstrengen. Foto: CHR Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr Teilnehmer bei "Jugend forscht" als je zuvor / Verpasster Einzug in Landeswettbewerb gibt neuen Auftrieb

Nagold. Für den Sieg hat es dieses Jahr nicht gereicht. Für die zehn Schüler der Christiane-Herzog-Realschule die im "Jugend forscht"-Bereich "Technik" teilgenommen haben, ist dies jedoch nur ein Ansporn, um weiter zu machen.

"Jugend Forscht" gilt seit jeher bei vielen als Wettbewerb für ausschließlich Gymnasiasten. Aus diesem Grund sprach das Jugend-Forschungszentrum Andreas Ade, einen Physiklehrer der Christiane-Herzog-Realschule, an und bat ihn unter seinen Schülern Werbung für "Jugend forscht" zu machen. Zu diesem Zweck gründete er vergangenes Schuljahr eine Forscher-AG für Sechstklässler. Dies weitete er im folgenden Jahr auf die achte Klasse aus. "Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob überhaupt jemand mitmachen will", sagt Andreas Ade. Doch seine Sorgen blieben unbegründet: Vier verschieden Projekte gingen im Fachbereich "Technik" in diesem Jahr für die Realschule ins Rennen.

Und die Zwölf bis 16-Jährigen waren mit Feuereifer bei der Sache. "Es macht Spaß, weil man eigene Ideen umsetzen darf", sagt Domink Zelenak. Sein Projekt "Herstellung, Speicherung, Nutzung von Wasserstoff für umweltfreundliche Fortbewegung" funktioniert wie eine kleine Heimtankstelle. "Mein Ziel ist es, Wasserstoff klimaneutral herzustellen, mit einfachen Mitteln zu speichern um so das Modellauto mit Energie zu versorgen".

Ganze acht Monate arbeitete Dominik an seinem Projekt im speziell für den Wettbewerb gebauten Jugendforschungszentrum.

Eines der drei Dreierteams, bestehend aus Lukas Männchen, Julian Nasarov und Tom Sommer, ließen sich bei ihrem Projekt vom E-Bike inspirieren und haben E-Liner entwickelt. Die Inliner haben sie dafür eigenhändig umgebaut.

Marcel Deuble, Daniel Bartl und Antonio Kresic hingegen befassten sich mit einer "umweltfreundlichen und automatischen Stadtbeleuchtung". Sie probierten hierbei ein Prinzip aus, eine selbstgebaute Miniaturstadt mithilfe von Solarzellen zu beleuchten, die bei Tagesanbruch automatisch ausgeht.

Die einzige Mädchengruppe der Realschule in diesem Jahr, bestehend aus Sarah-Jane Katz, Emilia Böpple und Marie-Christin Baum, beschäftigten sich mit der Herstellung von Farben aus Naturmaterialen. "Es geht darum, die Idee die man hat, ohne Vorgaben umzusetzen, und ich glaube, dass dabei am meisten gelernt wird.", sagt Andreas Ade über "Jugend Forscht".

Nebenbei wollten die Schüler natürlich auch allen beweisen dass man nicht vom Gymnasium kommen muss, um bei "Jugend forscht" teilnehmen zu können. " Es ist Ehrgeiz da, da man den anderen zeigen will, dass man auch gut ist", sagt Julian. Andreas Ade fügt hinzu: "Es geht nicht um Elite – das können Realschüler genauso gut."

Trotz viel Arbeit, Ehrgeiz und gut durchdachten Projekten schaffte keiner von ihnen den Sprung nach Stuttgart in den Landeswettbewerb. Obwohl dieser Umstand zunächst für große Enttäuschung unter den zehn Schülern gesorgt hat, sind die sich dennoch in einer Sache einig: "Wir strengen uns jetzt noch mehr an ,und wir werden jetzt allen zeigen, dass wir es drauf haben."