Im Nagolder YOUZ trafen sich Experten mit Vertretern der Bauwagen-Initiativen zur Bauwagen-Konferenz. Foto: Baitinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Dritte Bauwagen-Konferenz im Nagolder Jugendhaus Youz

Nagold. Zum dritten Mal hatten die "Bauwagenfreunde im Kreis Calw" zum Meinungs-, Informations-, und Gedankenaustausch im Rahmen einer Bauwagenkonferenz eingeladen – dieses Mal ins Nagolder Jugendhaus Youz.

Thomas Baitinger, Vorsitzender der Bauwagenfreunde, durfte rund 40 Interessierte Besucher aus unterschiedlichen Bauwagen im Kreis Calw begrüßen. "Es freut mich ganz besonders, dass auch neue Bauwagen und Nichtmitglieder unserer Einladung gefolgt sind", so Baitinger. Unter den Besuchern waren auch der JU-Kreisvorsitzende Carl Christian Hirsch und der Vollmaringer Ortsvorsteher und SPD-Kreisrat Daniel Steinrode. Der Vereinsmitbegründer, Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, und der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke waren verhindert, übermittelten aber Grüße.

In der Begrüßung betonte Thomas Baitinger die wichtige Rolle der Bauwagen für die Jugendkultur im ländlichen Raum. Ohne öffentliche Zuschüsse organisierten die Wagen und Hütten einen Treffpunkt und Anlaufstation für junge Menschen in Dörfern und Gemeinden. "Wir verstehen uns dabei als Interessenvertretung und stehen bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite", definierte Baitinger die Rolle der Bauwagenfreunde im Kreis Calw.

Die Referenten des Abends hatten zu ihren jeweiligen Fachgebieten informative Vorträge vorbereitet. Den Anfang machte Kreisbaumeisterin Dorothee Weßling vom Landratsamt. Sie sprach vor allem zur Bauordnung. "Sprechen sie mit uns, bevor sie etwas machen, dann können wir gemeinsam prüfen, wie etwas möglich gemacht wird", legte Weßling den Bauwageninitiativen ans Herz.

Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide machte eindrucksvoll auf die vielfältigen Gefahren, die von Feuer, Brennholzlagerung und Waldabstand ausgehen, aufmerksam. Vor allem die Fluchtwege dürften in den Wagen nie vergessen werden. Die Botschaft des Kreisbrandmeisters: "Geht bitte immer achtsam miteinander um."

Kreisjugendpfleger Wolfgang Borkenstein referierte zu den Dauerthemen Jugendschutz, Aufsichtspflicht und Alkohol. Er stellte fest, dass mit diesen Themen in vielen Bauwagen schon sehr verantwortungsvoll umgegangen werde. "Denn es ist unser Bauwagen, den wollen wir nicht kaputt machen", erklärte ein Teilnehmer. Seitens der Stadt Nagold informierte Norbert Kiefer über die notwendigen Gestattungen und Genehmigungen für Feste. Auch er betonte: "Sucht immer vorher das Gespräch mit dem Amt."

Erhard Schulz von der Nagolder Polizei freute sich über die Einladung. Aus seiner langjährigen Dienstzeit kenne er viele Bauwagen und wisse: "Wenn so was funktioniert, ist das für jede Gemeinde eine tolle Sache." Trotzdem stellte er bei der Versammlung auch klar: "Wir wollen nicht die Spaßbremsen sein, aber es gibt Regeln." Er empfiehlt den Verantwortlichen aus den Bauwagen, regelmäßig mit dem Polizeiposten vor Ort zu sprechen, den Kontakt zu suchen, um aktuelle Fragen immer direkt zu klären.