Lindenbach-Bläserquintett in Mindersbach

Von Rafael Hummel

Nagold-Mindersbach. Der "KulturWinter" im Mindersbacher Bürgerhaus ging in die zweite Runde. Die Arbeitsgemeinschaft schönes Dorf Minderdsbach hatte das Lindenbach-Bläserquintett eingeladen. Dieses präsentierte ein stimmungsvolles, epochenübergreifendes Programm.

Elisabeth Baumgärtner (Flöte), Joachim Eberhard (Oboe), Helmut Kennerknecht (Klarinette), Gerhard Teßmar (Horn) und Martin Haardt (Fagott) musizieren schon seit Studienzeiten gemeinsam und blicken mittlerweile auf eine über 30-jährige musikalische Zusammenarbeit zurück.

Für den Abend hatte sich das Ensemble ein abwechslungsreiches Programm überlegt: Zunächst ließen sie das "Bläserquintett in B-Dur" von Franz Danzi erklingen. Dieses Werk ist kompositionstechnisch eng an ein klassisches Streichquartett angelegt. Das kommt insbesondere darin zum Ausdruck, dass die einzelnen Instrumente, genau wie im Streichquartett, gleichberechtigt sind und wechselweise solistisch hervortreten.

Sodann spielten die Musiker drei Sätze aus der "kleinen Kammermusik für fünf Bläser, op. 24 Nr. 2" von Paul Hindemith. Zwar sind die Stücke unverkennbar vom modernen Stil des Komponisten geprägt. Dennoch sind sie eingängig und wurden vom Quintett souverän vorgetragen. Dem folgte das "Quintett in C-Dur, op. 79" von August Klughardt. Es ist ein Stück von romantischem Charakter, jedoch an einigen Stellen von subtil eingeflochtenen, modernen Elementen durchzogen.

Zum Schluss gaben die Musiker "Five Easy Dances" von Denes Agay sowie einen Ausschnitt aus den "Bagatellen" von György Ligeti als Zugabe zum Besten.

Selbstverständlich sind zur Beurteilung hinsichtlich der musikalischen und instrumentaltechnischen Qualität des Lindenbach-Bläserquintetts nicht dieselben Kriterien heranzuziehen wie bei Profi-Ensembles gleicher Besetzung. Naturgemäß unterscheidet sich deren Amateurspiel von dem der Profis. Das Lindenbach-Bläserquintett überzeugt mit viel Ambition und Mut zu komplexen Stücken. Dass es dabei freilich zu Einbußen bei der Interpretation kommt, ist nichts Ungewöhnliches. Die Stücke waren allesamt anspruchsvoll und erforderten ein hohes Maß an Können. Insgesamt wurden sie auch ordentlich und selbstbewusst präsentiert. Das Zusammenspiel der Musiker wirkte routiniert und sie setzten gute Akzente. Zwischen den Programmpunkten trug Gudrun Eberhard Interessantes und Wissenswertes über Blasinstrumente in der Kammermusik vor.