Martina Hirneise spielte an der Orgel der Remigiuskirche. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Reihe: 26. Orgelwallfahrt lässt in vier Kirchen auch den Nachwuchs zum Zug kommen

Nagold. Seit 26 Jahren ist sie ein musikalisches Zeichen der Ökumene in der Stadt: die Nagolder Orgelwallfahrt. In diesem Jahr war das Zeichen der Ökumene sogar noch ein wenig stärker. Denn mit dieser ökumenischen Musikwallfahrt schlossen die evangelischen Christen in Nagold – auf Anregung der Landeskirche – ihre Festwoche zum Reformationsjubiläum ab. Und das auch noch am katholischen Feiertag Allerheiligen. Mehr Ökumene geht nicht.

Gut 100 Gäste hatten sich an Allerheiligen in der Remigiuskirche – der ersten Station der Wallfahrt – zusammengefunden, wo sie von Eva-Magdalena Ammer begrüßt wurden, die auf eine Spezialität dieser Orgelwallfahrt hinwies. Denn in jeder der vier Kirchen sollte – als Reminiszenz an das Reformationsjubiläum – ein eigenes Luther-Lied gesungen werden.

Kennzeichen der 26. Ausgabe der Nagolder Orgelwallfahrt war, dass nicht nur die arrivierten Kirchenmusiker zum Zug kamen. Viele Nachwuchskräfte durften ihre kirchenmusikalische Visitenkarte abgeben. In der Remigiuskirche waren das Martina Hirneise aus Hochdorf, die zwei Präludien von Heinrich Scheidemann spielte, und Paul Ehrmann, seines Zeichens Student der Kirchenmusik in Tübingen, der Werke von César Franck und Johann Ludwig Krebs zum Besten gab.

An der nächsten Station, der katholischen Peter und Paul-Kirche ließ Organistin Waltraud Götz zunächst ihrem Schüler David Brym aus Nagold den Vortritt, bevor sie selbst Werke von C.W. Druckenmüller, Friedrich Reimerdes und Johann Sebastian Bach intonierte.

Sekt und Gebäck

In der evangelisch-methodistischen Kirche, wo Pastor Matthias Walter über das Reformationslied "Es ist das Heil uns kommen her" sprach, setzte sich unter anderem Bezirkskantor Peter Ammer auf die Orgelbank. Daneben musizierten auch Eva Stockinger, Fiona Podolski aus Bösingen und Felix Breitling aus Wildberg-Effringen.

Die beiden Letzteren hatten dieses Jahr schon mit ihrer Teilnahme am Württembergischen Orgelwettbewerb in Ludwigsburg für Furore gesorgt.

Breitling und Podolski saßen dann auch zum Abschluss der Wallfahrt an der Orgel der Nagolder Stadtkirche, wo es ein weiteres Zeichen der Ökumene gab. Denn die katholische Musikerin Anna-Maria Brym, die derzeit an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg studiert, durfte mit einem Choralvorspiel von Dietrich Buxtehude glänzen. Die ökumenische Dimension des "Vater unsers" nahm Dekan Ralf Albrecht in einer kurzen Ansprache unter die Lupe.

Mit Sekt und Gebäck feierte man schließlich einen gelungenen musikalisch-ökumenischen Abschluss der großen Reformationswoche.