Eintreffen der Ministerin vor dem Firmengebäude der Firma Digel auf dem Nagolder Wolfsberg: In der Mitte Nicole Hoffmeister Kraut, links daneben Hausherr Hans Digel, rechts daneben Vorsitzende der Gütegemeinschaft., Jürgen Großmann. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Feier: Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut beim Jubiläum der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen

Zum zehnjährigen Bestehen der RAL-Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung (GMKEV) begrüßte der Vorsitzende Jürgen Großmann als Festrednerin Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. Der Festakt fand im Unternehmensgebäude der Firma Digel auf dem Wolfsberg statt.

Nagold. Oberbürgermeister Großmann zog eine positive Bilanz nach zehnjähriger Pioniertätigkeit der Gütegemeinschaft.

Vertreter und Mitglieder aus ganz Deutschland waren nach Nagold angereist und hatten sich als Gäste der Digel AG, gemeinsam mit Aufsichtsratsvorsitzendem Hans Digel und seinem Sohn und Firmenvorstand Jochen Digel als Gastgeber, in deren Showroom auf dem Wolfsberg versammelt, um gemeinsam zu feiern.

Neben den Mitgliedern der RAL-Gütegemeinschaft waren Vertreter der IHK Stuttgart und Nordschwarzwald ebenso anwesend, wie der Nagolder Möbelhersteller Rolf Benz mit Gattin und als Ehrengäste die Landtagsabgeordneten Thomas Blenke und Heinrich Kuhn.

Die GMKEV zählt derzeit 41 Mitglieder, darunter elf Gründungsmitglieder, die mit dem RAL-Gütesiegel ein Leistungsversprechen abgeben, das 14 Servicekriterien beinhaltet, die Verwaltungsabläufe transparent machen und die Planbarkeit von Projekten unter Berücksichtigung unternehmerischer Interessen vereinfachen. Von den wirtschaftsorientierten Verwaltungsabläufen profitieren sowohl die sich ansiedelnden Wirtschaftsunternehmen als auch die Kommunen. Beispielsweise werden unter dem Gütesiegel Bauanträge innerhalb von 40 Tagen bearbeitet oder eingehende Rechnung nach spätestens 15 Tagen bezahlt.

In Bayern ist Neugierde besonders groß

"Das Gütesiegel ist nicht kostenfrei und stellt eine immerwährende Aufgabe für die Kommunen dar", erläuterte Großmann und zählte einige Neumitglieder, wie Ebersberg, Landsberg und Hauenstein auf. In Bayern sei die Neugierde zur Teilnahme groß, die meisten Mitglieder gibt es momentan allerdings in Nordrhein-Westfalen.

Zwischen der Begrüßungsansprache und der Festrede der Ministerin hatten die Festgäste Gelegenheit einen der "größten Kleiderschränke für Herrenbekleidung in der Bundesrepublik" zu besichtigen. Jochen Digel führte durch die Betriebsstätte, die auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern Logistik und Verwaltung mit annähernd 300 Arbeitsplätzen in Wohlfühlatmosphäre beherbergt. Geführt in der dritten Generation, ist das Unternehmen Digel, so Großmann, einer der großen Hoffnungsträger der Stadt.

Der anschließende Festvortrag von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut stand unter dem Aspekt, dass der Mittelstand in Baden-Württemberg sehr gut aufgestellt sei, aber gleichzeitig die Landesregierung braucht. Sie sieht Nagold als einen starken Wirtschaftsstandort durch viele namhafte Firmen, die kleine und mittlere Städte stark machen zum Wohl und Wohlstand der Bürger. Sie baut auf die passenden Rahmenbedingungen der Kommunen, damit mittelständische Betriebe mehr investieren.

"Zehn Jahre RAL-Gütegemeinschaft sind ein Grund zum Feiern, da das Gütezeichen fast wie in der Wirtschaft durch zweijährige Zertifizierung für Qualität bürgt, der mit einem diskutierenden Austausch der sogenannten Best Practice-Vorbilder und dem voneinander Lernen einhergeht", so die Ministerin.

In Baden-Württemberg, dem Land der Innovationen, werden unter Einsatz modernster Technologien gefragte Produkte mit höchster Problemlösungskompetenz in den Bereichen Wirtschaft und Forschung auf den Markt gebracht und dem sollte die Bürokratie nicht im Weg stehen.

"Das Wirtschaftsministerium sieht einen hohen Bedarf zum Ausbau der Straßeninfrastruktur sowie des Breitbandausbaus im Land und wird sich dafür stark machen", sicherte sie zu.

Die Firmengründer, vor allem die Start-up-Szene, sollten gefördert und gefordert werden, steuerliche Anreize für Jungunternehmer seien wichtig für Unternehmensgründer freundliche Kommunen. Hoffmeister-Kraut, selbst Mitgesellschafterin bei dem Familienunternehmen Bizerba, ist sich sicher "wer nie riskiert hat, kann auch nicht scheitern".

Gute Lage ist kein Grund sich auzuruhen

In ihrem Resümee machte die Ministerin deutlich, dass neben den guten Rahmenbedingungen für produzierende Betriebe, die Kommunen als Partner sich jeden Tag den neuen Herausforderungen der großen Verantwortung stellen müssen. "Die aktuelle Lage sei gut, stelle aber keinen Grund zum Ausruhen dar", betonte sie. Hoffmeister-Kraut brachte ihre Freude über 10 Jahre erfolgreiche Arbeit zum Ausdruck und signalisierte die Unterstützung des Engagements der RAL-Gütegemeinschaft.