EDV-Experte Nam Nguyen aus Rottenburg informierte die Gäste des Männervespers über die "Digitalisierung 4.0" Foto: Lenhard Foto: Schwarzwälder-Bote

Männervesper: Nam Nguyen informierte über das Thema "Digitalisierung 4.0"

Nagold. "Was liegt näher, als ausrechnet im Luther-Jahr die ›Digitalisierung 4.0‹ aufzugreifen und diese zum Thema unseres heutigen Männervespers zu machen?" Mit diesem scherzhaften Satz begrüßte Adelbert Duit, Mitglied des Männervesper-Leitungsteams, die gut 30 Gäste im Nagolder Naturfreundehaus zum Vortrag von Nam Nguyen aus Rottenburg.

Nguyen, geboren in Vietnam, ist ein erfahrener EDV-Experte, Unternehmensberater und nicht zuletzt auch Buchautor.

"Die Digitalisierung 4.0 ist eigentlich ein Teil der übergeordneten Industrie 4.0", sagte er zu Beginn seines Vortrags. Historisch würden die vier Phasen der Industrialisierung nach den großen technischen Umwälzungen eingeteilt, die jeweils an ihrem Anfang standen: Die Erfindung und Verbreitung der Dampfmaschine ab etwa 1780, die Elektrifizierung des Antriebes und später folgende Automatisierung ab 1870. Die dritte Phase wurde eingeläutet durch die Produktion und Verbreitung leistungsfähiger Computer mit vollautomatischer Maschinensteuerung ab etwa 1960.

Die heutige, vierte Phase sei gekennzeichnet durch die globale elektronische Vernetzung, durch ein ungeheures Wachstum an Datenmengen und Informationen, gesammelt und gespeichert in riesigen Rechenzentren.

Häufig besitzen und verwalten große Wirtschaftsunternehmen wie Google oder Amazon diese Daten, die für sie einen hohen Wert und einen beachtlichen Machtfaktor darstellen. Diese Informationen könnten im Sinne besserer Kundenorientierung genutzt, aber auch als sehr lästig empfunden werden. Leider seien sie häufig auch das Ziel bewusster krimineller Angriffe, Betrügereien und Manipulationen, so der Experte.

Alle diese Umwälzungen hätten gemeinsam, dass sie zu ihrer Zeit große Verunsicherungen und Ängste auslösten, aber nicht aufzuhalten waren und letztlich das Leben der Menschen verbesserten.

So stelle sich heute die Frage, wie wir mit den Herausforderungen der "Digitalisierung 4.0" umgehen, wie wir uns verhalten. Nam Nguyen bemerkte dazu lakonisch: "Weiterleben wie bisher – unser Leben ist nicht gefährlicher geworden als zuvor." Es liege aber in der Hand jedes Einzelnen zu entscheiden, welche Dienste er nutzt und was er bereit ist, von sich preiszugeben. Wichtig sei vor allem, nicht alles zu glauben, was im Netz kursiere.