Der Neubau in der Nagolder Uferstraße soll für junge Familien und ältere Menschen gleichermaßen attraktiv sein. Fotos: Schnepf Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau: Mehrfamilienhaus in Nagolder Uferstraße verbraucht wenig Energie

Erdsonden, 236 Meter tief ins Erdreich gebohrt, in Verbindung mit einer strombetriebenen Wärmepumpe, die ihre Energie über eine auf dem Dach befindliche Photovoltaikanlage bezieht, sind Kennzeichen des modernen Neubaus der Planungsgruppe Schnepf in der Nagolder Uferstraße.

Nagold. "Ich hatte die Vision ein modernes, altersgerechtes, auch schönes und energieeffizientes Mehrfamilien-Wohnhaus zu bauen, in dem sich sowohl jüngere Familien mit Kindern, als auch ältere Personen mit kleineren Wehwehchen wohl fühlen. Ohne schlecht befahrbare Tiefgarage, ohne dunkles Treppenhaus, ohne Aufzug, in dem ich Platzangst bekomme, ohne Balkon, auf dem nicht mal ein Tisch richtig Platz hat. Dafür aber mit moderner, bedienbarer Technologie", so ein Zitat von Klaus Schnepf, dem Gründer der Planungsgruppe Schnepf Energietechnik in Nagold und gleichzeitig Bauherr eines der modernsten 6-Familienhäuser in Nagold.

Im Interview erklärt Schnepf weiter: "Wir haben kein Energieproblem auf der Welt – die Sonne liefert uns kostenlos das Tausendfache der erforderlichen Energiemenge, die wir auf der Welt benötigen. Wir sind nur noch nicht in der Lage, die Energie sinnvoll zu nutzen und für sonnenarme Zeiten zu speichern. Das wird kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Die Zukunft liegt ganz klar in der Verbindung von Wärme, Kälte und Strom, allerdings mit intelligenten und effizienten Speichersystemen, die wir leider noch nicht haben." 

Klaus Schepf weiß, dass die Häuser von heute jedoch schon auf diese kommende Technik ausgerichtet und vorbereitet sein müssen. So geschehen auch beim Schnepf- Wohnhaus-Neubau in der Nagolder Uferstraße.

Zwei Erdbohrungen mit je zwei Erdsonden, 236 Meter tief ins Erdreich – fast einzigartig diese Bohrtiefe in Baden- Württemberg – sorgen in Verbindung mit einer hocheffizienten Wärmepumpe dafür, dass es in dem Haus über eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung mollig warm ist und ausreichend Warmwasser für Duschen, Bäder und andere Bereiche zur Verfügung steht.

Die Energieversorgung der mit Strom betriebenen Wärmepumpe, kommt über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, deren Leistung größer ist als der Bedarf des ganzen Hauses. An der Strom-Speichertechnologie wird derzeit noch gefeilt. Bis zum Frühjahr 2017 will Klaus Schnepf dafür mit externen Partnern intelligente Lösungen, die auch realisierbar sind, entwickelt haben.

Jede Garage in diesem Gebäude wird heute schon mit einer Schnellladestation für das Elektroauto oder das Elektrobike ausgestattet.

Der Wärmebedarf des Gebäudes beträgt heute etwa ein Fünftel dessen, was früher der Fall war.

"Ich will mit dem Gebäude zeigen, was heute geht und bereits machbar ist", so Schnepf. Ein Leuchtturmprojekt. Ähnlich fortschrittlich wie sein Bürogebäude auf dem Wolfsberg mit dem mehrfach ausgezeichneten Eisspeichersystem. Der Erfolg des geringen Energieverbrauchs des neuen Wohngebäudes wird zeigen, dass das der richtige Weg ist, wenngleich die Anlagentechnik durch viele Anlagen, die so gebaut werden, noch viel wirtschaftlicher werden wird und werden muss.   Der Autor ist Schüler der Klasse 9a des OHG Nagold