Ernährung: Nachfrage steigt stetig an

Von Ole Bicker

Wir sind wahrscheinlich alle der Meinung, dass wir uns einigermaßen gut ernähren. Mal besser, mal schlechter. Zumindest die, die Wert darauf legen.

Wir sind durch ewig wechselnde Ernährungs- und auch Diättrends wie zum Beispiel Paleo, veganes oder vegetarisches Essen, Clean Eating, Raw Food, Low Carb, glutenfree food, no sugar diet und wie sie nicht alle heißen völlig verunsichert, was wir wann und wie essen dürfen. Auch Lebensmittelskandale haben unser Vertrauen in die Lebensmittelindustrie nicht wirklich gestärkt.

Unser Instinkt für gesunden Hunger ist uns in dieser Flut an schlimmen Dingen, Tabus und hippen Trends verloren gegangen. Wir wissen nicht mehr, wie wir was eigentlich wie genau machen sollen, damit wir wirklich gesund bleiben.

Unverfälschte und möglichst unangetastete und natürliche Lebensmittel scheinen die Lösung aus dem ganzen Wirrwarr zu sein. Bioprodukte eben.

Es gibt ganz klar auch in diesem Bereich schwarze Schafe und Gütesiegel kann man fälschen. Die gibt es leider überall. Aber es ist ein Anfang und eine Richtung, in die alles gehen könnte.

Die Nachfrage ist definitiv da. Bioläden schießen wie Pilze aus dem Boden. Selbst Supermärkte und Discounter haben bereits Bioprodukte.

Anfahrtswegeder Lieferantensind kürzer

Das Biogemüse- und obst und damit auch die Böden werden nicht überspritzt, den Tieren aus der Biolandwirtschaft geht es vergleichsweise besser. Gemüse und Obst sind für den Konsumenten gut verträglich, und die Anfahrtwege der Lieferanten sind kürzer.

In kleinen Bioläden wie in Bio-Supermärkten hat man das Gefühl, dass die Hersteller ehrliche Produkte anbieten und sich Gedanken gemacht haben.

Krumme Gurken und auch mal fleckige Äpfel sind kein Problem. Auch sie finden Käufer.

Auch gibt es dort nicht immer alles, was man so möchte. Es gibt eben keine Erdbeeren im Winter. Verzicht auf Dinge tut auch mal gut und ist fast schon eine Tugend.

Bioläden sind längst aus der Körnerfresserecke raus. Sie sind gesellschaftsfähig geworden. Sich so ernähren zu können, scheint ein neues Statussymbol zu sein.

Wir bekommen unsere "heile Welt" und haben das Gefühl, etwas moralisch Anständiges zu tun.

Die allgemeine Richtung stimmt schon mal: Immer mehr Menschen setzen eher auf Qualität als auf Quantität.

Es ist schön zu sehen, dass sich viele Leute informiert haben und Willens sind, sich besser zu ernähren und hierfür eben ein paar Euro mehr auszugeben – jemand muss immer den Preis zahlen.

Warum nicht der Verbraucher?n Der Autor ist Schüler der Klasse 10 b des OHG Nagold