Dekan Albrecht (von rechts), OB Großmann, Günter Braun und Peter Hauck von der Bruderhaus-Diakonie, Sozialdezernent Norbert Weiser und Architektin Heidi Heuser-Kawerau legten den Grundsteinlegung für den Neubau der Bruderhaus-Diakonie. Foto: Stadler

Unterstützungszentrum der Bruderhaus-Diakonie bietet eine Heimat für 15 Personen.

Nagold - Im Rahmen einer Feierstunde wurde auf dem Grundstück "Am Schelmengraben" durch die Bauherren und zahlreiche Gäste der Grundstein für das neue Unterstützungszentrum der Bruderhaus-Diakonie gelegt.

Hier sollen künftig 15 Menschen mit psychischer Erkrankung wohnen und betreut werden. Die bisherigen Wohn- und Betreuungsangebote im Ländlesweg und der Leonhardstraße werden durch das neue Gebäude ersetzt.

Bis zum September 2018 soll das im Februar begonnene Bauprojekt im Schelmengraben fertiggestellt sein. Zur feierlichen Grundsteinlegung hatten sich an der Baustelle Verantwortliche der Bruderhaus-Diakonie, Oberbürgermeister Jürgen Großmann, Sozialdezernent Norbert Weiser vom Landratsamt Calw und Dekan Ralf Albrecht gemeinsam mit den Architekten Heuser aus Nagold versammelt, um mit diesem symbolischen Akt den Baubeginn einzuläuten und auf ein solides Fundament zu stellen.

Günter Braun, Vorstand der Bruderhaus-Diakonie betonte in seiner Begrüßungsansprache die lange Tradition der Einrichtung im Schwarzwald. Das neue Gebäude sei ein wichtiger Schritt für den gesamten Landkreis, mit dem keine neuen Plätze, sondern eine Verlagerung der bisherigen Angebote erzielt werde. Auch leiste die BruderhausDiakonie keine solitäre Arbeit, vielmehr stehe die Einbindung in einem gemeindepsychologischen Verbund mit anderen sozialen Trägern, wie der GWW oder der Diakonie, im Vordergrund. Der gewählte Standort im Schelmengraben lasse die künftigen Bewohner mitten in der Gesellschaft Teil des Gemeinwesens sein und liege in unmittelbarer Nähe von Einkaufsmöglichkeiten und einer Bushaltestelle, so Braun. Die kleine, überschaubare Einrichtung soll künftig bis zu 15 Personen mit Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen eine neue Heimat geben und darüber hinaus ambulante Betreuung von psychisch Erkrankten anbieten.

"Hochprofessionell und aktiv unterwegs"

Aus der Sicht von Oberbürgermeister Jürgen Großmann ist die Bruderhaus-Diakonie in Nagold "hochprofessionell und aktiv unterwegs und steht auf festem Grund". Zweifelsfrei sei auch der Bedarf an Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeiten bei erkrankten Menschen vorhanden, die Hilfe brauchen, weshalb der begonnene Neubau eine wichtige Einrichtung für die Stadt bedeuten. Großmann wünschte der Einrichtung, für die der "richtige Standort" gewählt wurde, dass sich der gute Geist entfalten könne, sowohl für alle die künftig darin wohnen, als auch für diejenigen, die von hier aus betreut werden.

"Man kann auf etwas Gutes warten" war sich Sozialdezernent Norbert Weiser vom Landratsamt Calw sicher und spielte auf die kurzfristige Pause am Bau an, die inzwischen der Vergangenheit angehört. "Die Bruderhaus-Diakonie macht hier Nägel mit Köpfen", fuhr er fort. Zum einen erwähnte er das Fachpflegeheim in der Max-Eyth-Straße, das vor acht Jahren an den Start ging und den jetzigen zweiten Schritt.

Dekan Ralf Albrecht von der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Nagold sprach ein Segensgebet.

Einrichtung, die etwas für Menschen veranstaltet

Für ihn ist das Unterstützungszentrum eine Einrichtung, die für Menschen etwas "veranstaltet" und sie unterstützt, damit sie ins Leben zurückkommen. Er appellierte an die Bruderhaus-Diakonie in Nagold und ihren Leiter, Peter Hauck, auch weiterhin unbequem zu bleiben, damit etwas in Bewegung kommt.

Peter Hauck ging vor dem eigentlichen Akt der Grundsteinlegung auf die Möglichkeiten im neuen Unterstützungszentrum ein und erwähnte in diesem Zusammenhang, dass die Menschen die innerhalb dieser Einrichtung betreut werden, auch nach einem späteren Auszug in ein privates Umfeld weiterhin in der Obhut desselben Betreuers bleiben.

Hauck hatte eine Stofftasche der Bruderhaus-Diakonie mitgebracht, die er mit einer Werbepostkarte und einem Flyer befüllte, auf dem der Schriftzug "Junge Engel braucht das Land" zu lesen war. Weiterhin legte er ein Schriftstück hinein, das die Menschen aus dem Ländlesweg verfasst hatten. Die Tasche samt Inhalt versenkte er im Anschluss an seine Rede, ohne schützende Blechummantelung, in der offenen Stelle im Gebäudeboden. Anschließend durften alle Beteiligten mit Maurerkellen Beton hineinschaufeln, womit der Grundstein gelegt war.