Fotos: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau der Lebenshilfe soll Anfang November eingeweiht werden.Noch immer werden Spendengelder benötigt.

Im Juli 2015 erfolgte der symbolische Spatenstich, etwas mehr als ein Jahr später steht der Neubau der Lebenshilfe kurz vor dem Abschluss. Doch noch fehlt dem Verein eine fünfstellig Summe.

Nagold. Es wird gehämmert und gebohrt in der Steinbeisstraße 18: Der im Juli 2015 begonnene Neubau steht kurz vor dem Abschluss, die Bauarbeiten gehen damit in die heiße Phase. Für die Lebenshilfe geht damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. "Wir mussten schon immer Räumlichkeiten anmieten", sagt Geschäftsleiterin Elke Salamon. Im Neubau könne man die Räume nun den Bedürfnissen des Vereins anpassen.

Noch dominieren die nackten Wände

Eine Führung durch das Gebäude zeigt: Noch dominieren hier nackte Wände und Böden. Doch schon bald sollen Handwerker mit den Fliesenarbeiten beginnen und die ersten Bodenbeläge verlegen. Die Nutzfläche wird sich von momentan etwa 110 Quadratmeter auf 450 Quadratmeter erhöhen. Neben einem Wellnesbad mit Therapiemöglichkeiten finden sich im Erdgeschoss eine Gemeinschaftsküche, ein Ruheraum für drei Personen sowie ein Besprechungszimmer und Gruppenräume. Matthias Köhler, Vorstandsmitglied und Projektleiter, erklärt: "Wir haben ab November ganz andere Möglichkeiten."

Geplant ist, das Haus der Lebenshilfe ganztägig zu öffnen, sodass hilfsbedürftige Menschen jederzeit – und sei es nur für einige Stunden – einen Ort haben, an dem sie betreut werden. "Wir wollen unkompliziert und flexibel Hilfe anbieten", so Salamon.

Für den ersten Vorsitzenden des Vereins, Rolf Dietz, war der Neubau sozusagen ein Retter in der Not. Denn die GWW, die bislang die Räumlichkeiten an die Lebenshilfe vermietet hatte, brauchte den Platz für eigene Zwecke. "Raus mussten wir, das stand fest", so Dietz. Die Suche nach neuen Räumlichkeiten gestaltete sich alles andere als leicht. Eine kurz darauf erhaltene, großzügige Erbschaft ließ den Verein umdenken. "Dann dachten wir: ›Warum nicht selber bauen‹", erinnert sich Dietz.

Gesagt, getan. Etwas mehr als ein Jahr nach dem Spatenstich steht der Neubau nun also kurz vor der Fertigstellung. "Es war ein enormer Aufwand, aber es hat sich gelohnt", resümiert der zweite Vorsitzende Jürgen Kistner. Insgesamt 1,3 Millionen Euro hat das Projekt gekostet.

Die Verantwortlichen sind weiter motiviert

Das benötigte Kapital konnte durch Spenden von Privatleuten, Unternehmen sowie den Städten und Gemeinden des Oberen Nagoldtals nahezu komplett aufgebracht werden. "Man kann beispielsweise für 1000 Euro einen Grundstein kaufen", erklärt der Projektleiter. Die werden dann im Treppenhaus angebracht, um an die Spendenbereitschaft der jeweiligen Person oder Institution zu erinnern.

Bislang fehlen noch 40 000 Euro. Die Lebenshilfe hofft daher nun, bis zum Richtfest am 6. November auch noch die restliche Summe zusammenzubekommen. Bis dahin gibt es allerdings noch viel zu tun. Die Verantwortlichen sind weiterhin motiviert. Denn Köhler stellt klar: "Es ist schon jetzt Dank genug, wie sehr sich die Menschen auf diesen Neubau freuen."

Weitere Informationen: www.lebenshilfe-nagold.de