Setzen sich für das Wohngebiet Kernen ein (von links): Nicole Borbély, Inga Kirchschlager, Konstanze Schmidt, Rabea Hinz, Helena Österle und Helena Lackmann. Foto: Stadt Nagold Foto: Schwarzwälder-Bote

Initiative "Wir im Kernen" organisiert Fest und stellt Angebote für Kinder und Jugendliche auf die Beine

Nagold. "Wir im Kernen" nennt sich eine Initiative engagierter Menschen, die das Gemeinschaftsgefühl im Wohngebiet Kernen fördern und stärken möchte. Knapp ein Jahr nach dem ersten Treffen einer Projektgruppe auf Einladung der Stadtverwaltung Nagold, zogen die Initiatoren jetzt eine positive Zwischenbilanz.

Neben der Entstehung von Arbeitsgruppen und verschiedenen Angeboten für Kinder und Jugendliche, laufen die Vorbereitungen für das Kernenfest, das am Samstag, 27. Juni, stattfinden wird, auf Hochtouren.

"Immer wieder gibt es im Wohngebiet Spannungen, die aus Generationenkonflikten und unterschiedlichen sozialen Hintergründen der Bewohner heraus resultieren. Mehrfach wurde der Wunsch einiger Bewohner des Gebiets an uns herangetragen, sich dieses Problems anzunehmen", beschreibt Nagolds Bürgermeister Hagen Breitling den Hintergrund der Initiative. Friedrich Stufft, Rektor der Kernenschule, sieht ebenfalls die Notwendigkeit, dass die Anwohner, Schüler und Jugendlichen rund um die Kernenschule mit mehr gegenseitiger Rücksichtnahme und Toleranz, Vorurteile, Spannungen und Konfrontationen abbauen.

Daraufhin hatten alle Bewohner im Wohngebiet Kernen, im Wohngebiet Am Rötenbad sowie im Wohngebiet Galgenberg eine Einladung der Stadtverwaltung zu einem ersten Treffen erhalten. Mehr als 30 Personen aus unterschiedlichen Altersgruppen sind dieser Einladung gefolgt und haben sich in einem Workshop Gedanken gemacht, was man tun kann, um vor Ort das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und zu einem besseren Miteinander beizutragen. Herausgebildet haben sich drei Arbeitsgruppen, die sich den Themen "Outdoor-und Jugendangebote", "Indoor-Angebote für verschiedene Altersgruppen" und "Kernenfest" gewidmet haben.

"Die ersten Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen", lautet das Fazit von Hagen Breitling. So wird derzeit mit Hochdruck an den Vorbereitungen des Kernenfests gearbeitet, das am Samstag, 27. Juni, stattfinden wird. In Kooperation mit dem Förderkreis Kernenschule, der als Veranstalter fungiert, der Kernenschule und der katholischen Kindertagesstätte vor Ort ist ein Nachbarschaftsfest geplant. Für die Verpflegung der Besucher sorgen der Förderkreis der Kernenschule und der Griechische Förderverein. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, es fehlen aber noch Sponsoren für Sonnenschirme und für den Graffitiworkshop", erklärt Helena Österle, die sich als Elternbeiratsvorsitzende der Kernenschule und als Vorsitzende des Förderkreises der Kernenschule engagiert.

"Das Fest soll nicht nur zur guten Nachbarschaft im Kernen und den angrenzenden Wohngebieten für alle Generationen und Nationalitäten beitragen, sondern soll auch der Ausgangspunkt für neue gemeinsame Projekte im Kernen sein", betont Rabea Hinz, die ebenfalls in der Projektgruppe mitwirkt. Auch die bisherige Arbeit der Initiative "Wir im Kernen" soll bei dieser Gelegenheit vorgestellt werden.

Die Arbeitsgruppe für Indoor-Angebote hat im Laufe des vergangenen Jahres eine Theatergruppe für Kinder im Grundschulalter unter der Leitung von Eleonore Rodi auf die Beine gestellt. Das einstudierte Theaterstück wird beim Kernenfest aufgeführt. Auch hier wird noch dringend Unterstützung gesucht, beispielsweise bei der Bühnengestaltung und beim Kostümenähen, erläutert Helena Österle.

Ein Erfolg ist auch die Tanzwerkstatt, die von Anna Seeger und Irene Frey betreut und von der Evangelischen Diakonie finanziell gefördert wird. In zwei Gruppen können Kinder zwischen vier und sechs Jahren sowie zwischen sieben und zehn Jahren gemeinsam tanzen. Die einstudierten Choreografien werden ebenfalls beim Kernenfest zu sehen sein. "Die Angebote vor Ort sind sehr gefragt, denn viele Eltern wünschen sich für ihre Kinder Freizeitaktivitäten, die vor Ort zu Fuß erreicht werden können", erläutert Helena Österle den Hintergrund des Erfolgs.

Im Entstehen ist derzeit noch das Angebot für ältere Jugendliche. Ein geeigneter Raum ist bereits gefunden, ebenso liegen Kooperationsangebote vom Jugendzentrum Youz und CJD vor. Allerdings fehlen bislang noch engagierte Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die das Projekt mit Leben füllen und engagiert mitanpacken. "An diesem Thema bleiben wir aber auf jeden Fall dran", zeigt sich Hagen Breitling optimistisch.

Der umgekehrte Fall besteht beim Angebot von Wassilios Papadopoulos. Er bietet Box- sowie Kickboxtraining an und hat bereits eine Gruppe von sehr interessierten Jugendlichen um sich geschart, noch ist aber die Raumfrage nicht abschließend geklärt.

Die Initiative "Wir im Kernen" ist weiterhin auf der Suche nach engagierten Bewohnern, die Lust haben, daran mitzuwirken, dass die Anonymität im Wohngebiet aufgebrochen wird und alte wie neue Nachbarn die Möglichkeit erhalten, sich besser kennenzulernen.

Nächstes Treffen der Arbeitsgruppen (Indoor und Kernenfest) ist am Donnerstag, 21. Mai, ab 19 Uhr im Katholischen Gemeindezentrum im Kernen, Rosenstraße 6. Interessierte sind willkommen.