Tiffany Sachs aus Nagold hat sich als "Miss Internet" für die Wahl der "Miss Germany" qualifiziert. Foto: Bernklau

22-jährige Tiffany Sachs gewinnt den Titel "Miss Internet". Qualifikation für Miss Germany.

Nagold - Die nächste Miss Germany könnte aus Nagold kommen. Denn die 22-jährige Tiffany Sachs hat die Wahl zur "Miss Internet 2011" gewonnen und darf sich nun der Wahl zur schönsten Frau Deutschlands stellen.

Eigentlich hatte sie gar nicht vor, überhaupt je an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Gewiss, sie hat schon ein wenig Model-Erfahrung. So zierte sie schon das Katalog-Cover eines Sportgeräteherstellers. Eines Tages machen Beteiligte an einem ihrer Foto-Shootings ihr den Vorschlag, sich doch mal zur Wahl der "Miss Internet" anzumelden. Tiffany Sachs überlegt lange. Erst am letztmöglichen Tag schickt sie ihre Bewerbungsunterlagen ab. "Es war in meiner Mittagspause", erinnert sich die gelernte Sport- und Fitnesskauffrau.

Wirklich gerechnet hat sie damit nicht. Doch aus den 1000 Bewerberinnen wird sie für das Finale der besten 21 ausgewählt. Für dieses Finale haben die Ausrichter des "Miss-Internet"-Wettbewerbs, das Unternehmen T-Online und die Miss Germany Corporation, die Nagolderin in einen Center Parc nach Holland eingeladen.

Und dort sind dann erst einmal Foto-Shootings angesagt. Am ersten Tag werden die Aufnahmen im Bikini gemacht. Am nächsten Tag folgen die Porträtaufnahmen. Tiffany Sachs erinnert sich an den Aufwand, der für dieses erste Finale getrieben wurde – und an die Kameras. "Die haben uns in diesen Tagen auf Schritt und Tritt verfolgt", erzählt sie. Auch ein Kamerateam des Fernsehsenders Pro7 begleitet die Kandidatinnen an diesen vier Tagen im Center Parc.

"Ich probiere einfach, ich selbst zu sein"

Die dort entstandenen Aufnahmen der Bewerberinnen werden danach ins Internet gestellt, wo alle Nutzer über die Kandidatinnen abstimmen können. Für Tiffany Sachs ist das so genannte Internet-Voting ein leichtes Spiel. In den ersten beiden Runden belegt sie Platz eins. In Runde drei den zweiten Platz. Das Finale der besten Zehn ist geschafft.

Doch das findet nicht im Internet statt, und die Jury ist auch nicht die Internet-Gemeinde. Tiffany Sachs und ihre Mitbewerberinnen müssen sich einer hochkarätig besetzten Jury stellen, zu der unter anderem Peyman Amin, der ehemalige Juror von "Germanys Next Topmodel" und die amtierende "Miss Germany" Anne Julia Hagen gehören.

Ort des Geschehens ist wieder ein Center Parc, dieses Mal der in der Bispinger Heide in Niedersachsen. Bevor Tiffany Sachs auf dem Laufsteg ihr Können zeigen darf, muss sie erst einmal eine Wahl treffen: die Kleiderwahl für ihren Auftritt. An Tag zwei folgt dann wieder ein Foto-Shooting. Dieses Mal für den Miss-Internet-Kalender 2011, in dem die Nagolderin gleich zweimal zu sehen ist. "Und danach haben wir noch vier Stunden lang auf dem Laufsteg trainiert", erinnert sich Tiffany Sachs.

Stundenlanges Laufsteg-Training

Auch der Tag der eigentlichen Wahl beginnt mit stundenlangem Laufsteg-Training. Der Rest des Tages ist ausgefüllt mit einem Treffen mit den Finalisten der "Pro 7 Popstars" und der Generalprobe mit der Moderatorin der Show, Anastasia vom Musiksender MTV.

Wenig später beginnt die Show, die das Leben der Tiffany Sachs verändern dürfte. Nach dem Auftritt im Abendkleid folgt der im Bikini. Vor allem bei Juror Peyman Amin hinterlässt Tiffany Sachs dabei einen bleibenden – mit der Höchstpunktzahl – belohnten Eindruck. Doch nicht nur Peyman Amin ist von der Frau aus Nagold begeistert. Für die gesamte Jury ist sie die Allerschönste. Als ihr Name als Siegerin verkündet und ihr die Krone der Schönheitskönigin aufgesetzt wird, kann sie es nicht fassen. "Das war eine riesige Überraschung, ich hätte niemals damit gerechnet", sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Diese Wahl hat nicht nur die Folge, dass Tiffany Sachs ein Jahr lang den Titel "Miss Internet" tragen darf. Was viel wichtiger ist: Tiffany Sachs hat sich damit für den Wettbewerb "Miss Germany 2011" qualifiziert.

Den Zeitplan dafür kennt die junge Frau aus Nagold jetzt schon. Am 25. Januar treffen sich die Kandidatinnen erstmals im Europa-Park, zwei Tage später geht es ins "Miss Germany Camp" nach Ägypten. Zwei Wochen später, am 12. Februar, steigt dann die Wahl zur Miss Germany im Europa-Park. "Als Kind habe ich diese Wahlen verfolgt, jetzt bin ich mitten drin", sagt sie und begreift jetzt erst so langsam, was ihr gelungen ist.

Ein Erfolgsrezept oder gar ein Vorbild hat sie nicht: "Ich probiere einfach, ich selbst zu sein." Damit hat sie eine Jury schon überzeugt. Wer weiß, vielleicht schafft sie das ja auch im Februar. Und dann hat der Kreis Calw, dann hat Nagold vielleicht eine echte "Miss Germany".