Die achte Akku-Pro-Staffel geht zu Ende. Die Schüler bekamen von den Schulleitern der Zellerschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums ihre Zertifikate überreicht. Foto: Aileen Hofmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Das erfolgreiche Lernbegleiterprogramm soll auf weitere Schulen ausgedehnt werden

Von Aileen Hofmann

Nagold. Seit 2008 unterstützen Oberstufenschüler der Klassenstufe 10 bis 12 aus dem Otto-Hahn-Gymnasium Schüler der benachbarten Zellerschule. Diese Form der Nachbarschaftshilfe entwickelte sich zu einer echten Erfolgsgeschichte.

Bei Akku-pro werden Schüler der Grund- und Werkrealschule den jungen Nachhilfe-Lehrern des OHG zugeteilt. Der Gymnasiast und der Zellerschüler bilden zusammen ein Lernteam. Ilselore Wiedmann, die Initiatorin des Projekts blickt Stolz auf die Entwicklung von Akku-Pro zurück: Im ersten Jahr 2008 gab es gerade mal 14 Lernpaare. Damals wurden eher ältere Schüler aus der siebten bis neunten Klasse der Zellerschule von Oberstufenschülern des OHGs begleitet. Diese Lernpaare haben sich über die Jahre vermehrt. Und so wurden dieses Jahr, sozusagen in der achten Staffel, 47 Zertifikate an die Zellerschüler wie auch an deren Mentoren vergeben.

Das Ziel des Akku-Pro-Lernbegleiterprogramms besteht darin den Grund- und Werkrealschülern Aussicht auf eine bessere schulische und damit auch berufliche Ausbildung zu verschaffen. Am Beginn eines jeden neuen Schuljahrs wird von den Lernpaaren ein Vertrag unterschrieben, der von den Schülern Wille und gute lernzielorientierte Arbeit verlangt. Die Lernpaare treffen sich einmal in der Woche für eine Schulstunde. In dieser Zeit widmen die Paare jenen Fächern Aufmerksamkeit, in denen Übung benötigt wird oder noch viele Fragen offen sind. Mit viel Lob und Motivation gehen die Lernpaare ihre Aufgabe an. Das ganze wird zusätzlich von einem Lehrer überwacht, der sowohl fachlich bei aufkommenden Fragen als auch pädagogisch bei Problemen helfen kann.

Gewinn springt bei den Treffen für beide Seiten heraus. Zellerschüler und Gymnasiasten lernen sich kennen, haben durchaus auch Spaß miteinander und sorgen so im Kleinen für ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zwischen den Schulen. Die Werkrealschüler bekommen die Chance ihre Noten zu verbessern und somit ein besseres Abschlusszeugnis hinzulegen. Das verspricht dann bessere und mehr Möglichkeiten für eine Fortsetzung der Schullaufbahn oder auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Schüler des OHGs lernen Verantwortung zu übernehmen und sie praktizieren soziales Engagement, das später bei der Berufswahl durchaus entscheidend sein kann. Außerdem erhalten die Oberstufenschüler sechs Euro pro Stunde, Geld das durch die Urschelstiftung Nagold finanziert wird. Alle Teilnehmer bekommen abschließend ein Teilnahmezertifikat.

Das Akku-Pro-Team ist besonders stolz auf die gemeinsame Arbeit der Gymnasiasten und der Zellerschüler. Außerdem wurden durch das Projekt gewisse Vorurteile und Berührungsängste zwischen den beiden Schulen schnell abgebaut.

Und die Erfolgsgeschichte geht w eiter. Im Rahmen der Zertifikatsübergaben vor dem OHG erklärten die Akteure, dass Akku-Pro in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll. Auch andere Nagolder Schulen will man mit in das Lernbegleiterprogramm einbeziehen.