Da sitzt jeder Griff: Gärtner aus der Region verwandeln in Windeseile brache Flächen in blühende Landschaften. Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesgartenschau: Tausende Stiefmütterchen gesetzt

Nagold. Sie leuchten in sattem Gelb und Orange oder schimmern sanft in Weiß und Blassblau: Tausende von Stiefmütterchen werden derzeit auf dem Ausstellungsgelände der Landesgartenschau gepflanzt.

Der junge Mann greift in den Korb, gräbt mit der Pflanzkelle ein Loch in den Boden, setzt das Stiefmütterchen hinein und drückt die Erde behutsam fest. Schon ist die nächste Blume an der Reihe, und dann noch eine. Es läuft wie am Schnürchen, die Beete füllen sich rasant mit bunten Farbtupfern. "Rund 500 Blumen schafft einer in der Stunde", erklärt Kreisgärtnermeister Karl-Heinz Pfrommer.

Nach der Herbstpflanzung hat nun die zweite große Pflanzaktion für die Landesgartenschau begonnen, die sich vor allem im Riedbrunnenpark abspielt. Das Oval rund um den Spielplatz verwandelt sich in eine Blumenpracht in Gelb und Orange – die kräftigen Farben bilden einen starken Gegenpart zu der strengen Architektur des Viadukts. Im Stadtpark Kleb und im Krautbühlpark hingegen hat die Blumenarchitektin Christine Orel aufgrund der Nähe zum Fluss und dem Schlossberg weiche Pastellfarben von Rosa bis Blassblau ausgewählt. Insgesamt werden 70 000 Stiefmütterchen und Hornveilchen, 28 000 Tulpenzwiebeln und 70 000 Sommerblumen für die Landesgartenschau gepflanzt.

Ein großer Teil davon ist bereits im Boden. "Den schweren Frost im Februar haben sie gut überstanden", freut sich Karl-Heinz Pfrommer. "Vlies und Schnee haben sie vor der eisigen Kälte geschützt." Für die Blumen sind die milden Temperaturen der vergangenen Tage ein wahrer Segen. Zwischen den frisch gepflanzten Hornveilchen lugen die ersten Tulpen hervor. Die Beete aus Narzissen an den Eingängen der Stadt haben eine stattliche Größe erreicht, die ersten strecken ihre gelben Blüten bereits der Sonne entgegen.

"Wir Gärtner pflanzen bei diesem Wetter auch am liebsten"

"Wir Gärtner pflanzen bei diesem Wetter auch am liebsten", lächelt der Kreisgärtnermeister.

Übrigens: Sowohl die fleißigen Gärtner als auch die meisten Pflanzen stammen aus der Region – darauf hat die Landesgartenschau Nagold 2012 GmbH großen Wert gelegt. Für die Betriebe ist die Aufzucht, das Pflanzen und die Pflege von 140 000 Blumen natürlich eine Herausforderung, der sie sich aber gerne stellen. "Ein solches Großereignis gab es ja im Umkreis noch nie", sagt Pfrommer, "und für den Erfolg der Landesgartenschau tun alle ihr Bestes."